Dynamo Barnaul

Die Liga ist verkorkst. Der internationale Pokal hat noch nicht mal angefangen...lässt allerdings nach den bisher überschaubaren Auftritten wenig Gutes erahnen. So bleibt das neue Ziel, der Pokalsieg. Der Start war in Ordnung. Die Überraschung blieb aus. Dennoch hat man hier noch keine so heftigen Klatschen wie in der Liga kassiert. Die nächsten Spiele werden zeigen, ob der Verein die Möglichkeiten besitzt den Cup ein zweites Mal zu gewinnen. Die Gruppe ist sicherlich nicht die leichteste. Aus dem Versagen in Liga und im Pokal der vergangenen Jahre sollte man gelernt haben. Die Fehler müssen dringend abgestellt werden. Ziel ist der Pokalsieg, der gleichzeitig die Qualifikation für das europäsiche Geschäft bedeuten würde. Dafür müssen die nächsten Steine am kommenden Wochenende aus dem Weg geräumt werden.

In den sonst so üblichen Kolumnen wurde zu häufig über desaströße Leistungen geschimpft. An dieser Stelle wollen wir davon Abstand nehmen. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Schelten gegenüber dem Team wenig bewirken konnten. Das Team zeigte sich danach häufig noch unaufgeräumter als vor den stundelangen Analysen. Die Lage ist nicht aussichtslos und wenig rosig. Im Pokal gelingt es der Mannschaft doch meist schneller an die Leistungsgrenzen zu gelangen als in der weiteren Medenspielen. Zielvorgaben gibt es ähnlich der Liga keine, Favoriten- das sind die anderen. Endlich mal den Fans ein Lächeln wegen guter Spielweise auf die Lippen zaubern, das würde den treuen Blau-Weißen schon reichen. Tickets werden im Pokal-Wettberwerb wie immer an Schulkinder verschenkt. Sie sollen sehen was man mit harter Arbeit erreichen kann.

Es hätte nicht schwerer beginnen können. Der neue Kubok startet mit einer Auswärtsfahrt nach Moskau. Es geht zu Spartak. Der Ex Verein von Domenico Tedesco präsentiert sich in der nationalen Liga souverän. im Pokal hat der Verein seine Höhen und Tiefen. Dynamo wird voll auf Sieg spielen. Denn im ersten Spiel tritt kein Gegner an. Zu früh möchte man in Südsibirien nicht ins Hintertreffen geraten. Daher gilt es ähnlich der Liga, in der Offensive alle Kräfte zu mobilisieren und auf vollen Angriff zu spielen. Null Punkte wären eine Katastrophe. Ein Punkt ein Geschenk und der Dreier einfach nur gerecht. Am Ende entscheidet allerdings der Fußballgott und der hatte es in letzter Zeit nicht wirklich mit den Männern aus dem Altai.

Keinen Pfennig hatten die Kenner des russichen Fußballs auf die Finalpaarung des diesjährigen Kubok Rossii gelegt. Der fabelhafte Pokal ist eben immer wieder für Überraschungen gut. So stehen die beiden Underdogs aus dem Halbfinale im Finale und streiten sich um eine der begehrtesten Trophäen des russischen Fußballs. Zenit St. Petersburg trifft im Finale auf Dynamo Barnaul. Ein Blick auf die bisherige Reise der Teams zeigt die Trainer wissen genau was sie tun. Es könnte ein offener Schlagabtausch werden. Am Ende werden Nuancen entscheiden. Zur Sicherheit wird bereits Elmeterschießen hinter riesen Vorhängen geübt. Aus den letzten Elfmeterschießen ging Dynamo nie siegreich herraus. Das muss sich ändern. Denn der Pokalsieg würde auch die Qualifikation fürs europäische Geschäft bedeuten. Dieses droht Barnaul in der Liga zu verpassen. Auf ein gutes Spiel mein lieber Viktor.

In der Liga ist es bereits angeklungen. Ein tiefes Band verbindet den Rafael Nadal Fan mit dem baskischen Separatisten. Beide lieferten sich viele spannende Kopf-an-Kopf-Duelle in der spanischen Primera Divison und seit kurzer Zeit auch in Rossiya. So hat Übungsleiter sf5078 ein breites Grinsen auf dem Gesicht gehabt als er die Endplatzierung gesehen hat. Der Ex-LL und Titelverteidiger schießt sich selbst aus dem Rennen. Er hätte die Setzweise seines ehemaligen Schützlings doch am besten kennen müssen. So war der Weg frei für zwei epische Spiele die begleitet werden vom direkten Aufeinandertreffen in der Liga. Bei beiden Vereinen kann sich der neutrale Zuschauer sicher sein. Es wird alles gegeben. Denn sie spielen nicht nur in den direkten Duellen auf Sieg sondern auch auf einen möglichen Pokalsieg.

In der CL Gruppenphase hat die Mannschaft leidlich ertragen müssen, was passiert, wenn man auf Unentschieden spielt. Zwar kam hier noch die erschwerliche Konstellation der Paarungen hinzu. Dennoch will man in Barnaul nichts mehr dem Zufall überlassen. Kritiker sehen Dynamo bereits vor dem Aus aufgrund der beiden Auswärtspartien. Frisch mit Wodka vollgetankt der Verein aufs Ganze gehen und in beiden Partien auf Sieg spielen um eine Runde weiter zu kommen. Gerade die Partie gegen Ural könnte zum Zünglein an der Waage werden. Das Team aus dem Altai wird ALLES in die Waagschale werfen was geht. Sie spielen auf Sieg. Der Sieg der Gruppe dürfte anders weitig vergeben sein, doch solange ein Weiterkommen weiterhin möglich ist wird die Mannschaft alles geben.

Das hat der Trainer auch bei seinen beiden vorherigen Stationen noch nicht erlebt. An einem Pokal ZAT mit zwei Heimspielen schafft es die eigene Mannschaft keinen Punkt zu holen. Erbärmlich die Leistung des Teams. Sie schaffen es vor eigenen Fans nicht mehr als zwei Tore zu schießen. Die Kontrahenten riechen den Braten natürlich, fahren billige Siege ein und sind nun in der optimalen Ausgangslage. Das darf nicht passieren. Aus der perfekten Position wird die denkbar schlechteste. Die Mannschaft ist verunsichert. Es müssen irgendwo Punkte geholt werden, ganz egal wie. Ein Ausschieden im Pokal wäre zwar der Super Gau, unrealistisch ist allerdings nichts mehr. Das Ausscheiden wäre wohl gleichbedeutend mit dem Ausscheiden des Trainers. Wer sägt nun an seinem Stuhl?

Die Rechnung ist zur Abwechslung mal ganz einfach. Am kommenden ZAT kommen zwei Gegner in das Stadion am Altai. Zwei Heimspiele die also gewonnen werden müssen. Denn dann kann man bereits früh den Einzug in die nächste Runde perfekt machen. Nach aktuellen Bechnungen müssten hierfür die besagten 12 Punkte reichen. So heißt es Offensivtraining in der kommenden Woche. Eingeladen sind: Mehmet Scholl-trainiert Freistöße mit den Spezialisten, Klaus Fischer-trainiert Fallrückzieher mit den Stürmer, Marco Materazzi- trainiert Laientheater für Anfänger und zu guter doch Kuba Blazykowski-trainiert einschieben aus 50 cm. Wie diese illustren Namen bereits andeuten hat der Verein keine Kosten und mühen gescheut. Alle Flüge aus Moskau nach Barnaul sind ebenfalls gesrichen, sozusagen ein Einreiseverbot für Wada Insepkteure.

Die Ausgangslage in der vermeintlichen Todesgruppe war verzwickt. Doch drei Punkte aus dem einzigen Spiel des Wochenendes - das kann sich sehen lassen. So soll und darf es weiter gehen. Die Rechnung ist einfach. Alle restlichen Heimspiele gewinnen und man qualifiziert sich als eines von zwei Teams für die nächste Runde. Dabei wird in den nächsten Wochen mit reichlich Gegenwehr gerechnet, denn manch Verein sinnt nach Rache, andere wollen ebenfalls einen Platz der Bevorzugten haben. Daher auf dem Programm für die nächsten Wochen: Torschusstraining vor heimischer Kulisse unter Zuhilfenahme akustischer Mittel per Lautsprecheranalage, die den Druck in den bevorstehenden Spielen simulieren soll. Dabei geht es gegen die punktgleichen Teams aus Spartak und Ural. Bei ersterem lässt sich aufgrund der geringen Reserven evtl. sogar Punkten. Vom Dreier gegen Ural geht man fest aus.

Beim Anblick auf die Auslosung lief es Coach sf5078 eiskalt den Rücken herunter. Und das ganz sicher nicht nur wegen des Eismannes. Die Gruppe ist, man kann es nicht anders sagen, überragend besetzt. Die beiden vermeintlich weniger erfahrenen Teams haben die von GerryG entlassene Analyse Abteilung zu gleichen Teilen unter Vertrag genommen. Beide peilen den Pokalsieg an. So ganz nebenbei spielen auch noch der aktuelle Meister sowie Pokalsieger in derselben Gruppe. Da rechnet sich das Team aus dem Altai geringe Chancen auf ein Weiterkommen aus. Den großen das ein oder andere Bein stellen, die weniger erfahrenen Teams Lehrgeld bezahlen lassen...ja das wäre die optimale Voraussetzung für den Einzug ins Halbfinale. Die Buchmacher tippen auf einen Sieger aus Gruppe B- dies Gruppe lädt zum Kräfteschonen gerade zu ein.