Ural Jekaterinburg

Der Trainer von Ural hatte einen kleinen Durchhänger. Seit Jahresanfang tanzt man auf so viele verschiedenen Hochzeiten, sowohl beruflich, als auch privat, dass sein eigentlicher Job ein wenig in den Hintergrund gerückt ist. Dies merkt man auch an den Ergebnissen. So steht ein frühzeitiges Ausscheiden bei der Champions League im Raum und auch in der Liga läuft es nicht rund, aber dazu mehr in der Ligazeitung.
Nun darf der Pokalsieger im Pokal starten und dieser könnte als letzte Chance avancieren um eine womöglich bereits verkorkste Saison zu retten.
Auch in Russland dünnt sich das Trainerfeld langsam aus. So bekommt man es auch in der Gruppenphase mit Spartak Moskau und Samara mit zwei trainerlosen Teams zu tun. So sind wohl nur noch Amkar Perm und Dynamo Moskau die "richtigen" Gegner in dieser Gruppe. Es wird schwierig einzuschätzen sein, ob und wie der amtierende Pokalsieger durch diese Runde kommen wird.

Nicht nur in der Liga ist der Schlussspurt angesagt, sondern auch im Pokal. Die Experten sehen dabei Ural als Kronfavoriten auf den Pokaltitel. Es wäre fast ironisch, dass der zweite Pokaltitel in der Geschichte Jekaterinburgs wieder in einem Finale gegen ZSKA Moskau gewonnen wird. In der Saison 2020-3 gab es allerdings ein Elfmeterschiessen und in Swerdlovsk wird man alles daran setzen, dass es nicht so weit kommen wird.
Im Halbfinale eliminierte man mit viel Dusel Zenit St. Petersburg. Nach einem klaren 4:1 Heimsieg konnte man durch ein Last-minute-Tor das schlimmste mit der 3:6 Niederlage abwenden und dank der Auswärtstore das Finale sichern.
In Ural freut man sich bereits. Auch wenn der Hauptpreis, die Meisterschaft, in dieser Saison in weite ferne gerückt ist, ist der Pokal immerhin ein kleiner Trostpreis. 

Ural schaffte es erwartet ins Halbfinale. Im einzigen Spiel der letzten Woche konnte man den direkten Konkurrenten und untrainierten Zuffi FK Krasnodar mit 4:0 bodigen und löste quasi in letzter Minute das Halbfinalticket. Dies erst noch als Gruppensieger mit jeweils zwei Punkten Vorsprung auf Mitqualifikant Dynamo Barnaul und die besiegten FK Krasnodar.
Als nächste Aufgabe wartet im Halbfinale Zenit St. Petersburg. Sie liessen es am letzten Zat, wenn wahrscheinlich auch Reservebedingt, darauf ankommen und qualifizierten sich dank dreier Tore mehr für die Halbfinals. Eine Vorhersage wie es ausgeht wird schwierig zu treffen sein, sind die beiden Teams reserventechnisch auf Augenhöhe. Interessant wird auch das zweite Duell zwischen Titelverteidiger ZSKA und Barnaul. Wir lassen uns überraschen, hoffen aber insgeheim auf den zweiten Pokaltitel unter Iceman.

Überraschend gut ist man bisher durch die Gruppenphase des Pokals durchgekommen. Mit 12 Punkten ist man Gruppenleader und obwohl man nur noch ein Spiel zu spielen hat, stehen die Chancen ungemein gut, dass man sich für das Halbfinale qualifzieren wird. Denn das letzte Spiel spielt man gegen den mehr oder weniger berechenbare Zuffi FK Krasnodar und dies erst noch zuhause. Man könnte bei einem Sieg gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn es ist auch der Zuffi, der neben Barnaul die grösste Konkurrenz fürs Weiterkommen ist. 
Am letzten ZAT bewahrte man die fast perfekte Heimbilanz unter grosser Gegenwehr gegen Rubin Kasan mit 5:3. Das war auch der einzige dreier des ZATs.
Nun muss man nur den Sack zumachen. 

Ural ist auf gutem Wege ins Halbfinale. Ausgerechnet Zuffi Krasnodar ist allerdings der grösste Konkurrent in der Gruppe. Sie sind zurzeit Gruppenleader ein Punkt vor den Swerdlovskern auf Platz 2. Barnaul dürfte sich wahrscheinlich ebenfalls qualifizieren und so bleibt nur der unberechenbare Zuffi als letzter Gegner.
Am letzten ZAT feierte man zwei Siege. Zuffi Krasnodar besiegte man auswärts mit 3:2 und gegen Amkar Perm gab es einen 1:0 Heimsieg. Nun gilt es die gute Form beizubehalten und dafür müssen weitere Siege her. Am nächsten ZAT geht es gegen Dynamo Barnaul, mit denen man noch eine Rechnung offen hat aus dem Hinspiel. Ausserdem geht es zuhause gegen Rubin Kasan. 6 Punkte peilt man an, mit 3 wären wir aber auch zufrieden.

Ural war nach dem ersten ZAT unter Druck und enttäuschte im zweiten ZAT zum Glück nicht. Nur ein Spiel stand auf dem Spielplan und konnte das Auswärtsspiel gegen Rubin Kasan mit 4:3 gewinnen. Das Defizit aus der Heimniederlage gegen Barnaul wurde also vorerst weitergegeben. Den anschliessenden Spielfreien Tag nutzte man um sich ein wenig zu entspannen und in einem türkischen Hamam auf die kommende dreifache Belastung vorzubereiten. Ural ist nämlich bei weitem nicht über den Berg. Weiterhin bildet man das Schlusslicht der Tabelle und entsprechend muss man wieder Vollgas geben.
Am nächsten ZAT steht das Auswärtsspiel gegen Erzfeind Krasnodar und zuhause gegen Amkar Perm an. Ausgerechnet Zuffi Krasnodar führt die Tabelle überraschend an.

Da wurden die Swerdlovsker gefoppt. Die ersten beiden Spiele sind gespielt und Ural ist als einziges Team punktelos Tabellenletzter. Das Unheil nahm im erwartungsgemäss schwachen Auftreten auswärts gegen Amkar Perm ihren Lauf. Wie so oft in dieser Saison bringt man Auswärts keine Leistung und wurde dafür mit einer 0:2 Niederlage bestraft. Eigentlich halb so schlimm, doch es war ausgerechnet Barnaul, welches sonst schwach anfängt, aber dieses Mal die Jekaterinburger Abwehr zwei mal düpierte. Die 1:2 Heimniederlage vor eigenem Publikum schmerzt und war dennoch völlig verdient. Nun ist man unter Druck und muss punkten.
Auswärts geht es nächste Woche auswärts gegen Kasan. Danach gibt es bereits einen Spielfreien Tag. 

Der Pokal steht an und nun muss man sich wieder irgendwie unter die ersten zwei mischen in einer durchaus ansprechenden Gruppe. Neben Vorjahresfinalist Amkar Perm, mischen sich auch Pokalspezialist sf mit Dynamo Barnaul, Rubin Kasan und den niemals zu unterschätzenden Zuffi FK Krasnodar in die Gruppe.
Gleich zum ersten ZATs kommt es zum Duell gegen die beiden Favoriten. Auswärts reist man zum Finalisten nach Perm und zuhause muss man gegen Barnaul ran. Gleich diese ersten beiden Spiele könnten entscheidend sein für das Weiterkommen ins Halbfinale. Verlieren ist da eigentlich fast keine Option.
Dennoch hofft man auf das gleiche Schicksal wie letzte Saison, als man ins Halbfinale vorstossen konnte, dort aber gegen den späteren Sieger ZSKA Moskau verloren hat. 

Eine Bombensaison spielt Ural gerade in allen drei Wettbewerben. Die Frage sei gestellt, wie lange das Kraftpensum der Swerdlovsker reichen wird. Frisch und munter meldet sich Iceman nun aus dem Urlaub zurück und musste feststellen, dass der nächste Gegner ZSKA Moskau heisst. Ein besonderes Duell aus mehreren Gründen: ZSKA ist das Exteam Icemans, mit dem vorherige Trainer Andi von Hideta hatte man eine eher unschöne Geschichte im Pokal und das letzte Duell in der KO-Phase des Pokals war das Finale der Saison 2020-3 in der man bekanntlich siegreich hervorgegangen ist. Das war Icemans einziger Titel bisher mit Ural. Last but not least trifft man mit Gerry auf einen Pokalspieler mit viel Expertise. Auch wenn das letzte Quäntchen Glück nie auf der Seite des Trainers war, ist der Respekt gross vor dessen Leistungen. Wie immer wird man sich beidseitig nichts schenken und Ural wird, solange die Kraft noch reicht, 100% geben. Entsprechend viel Glück!

Vor diesem ZAT wähnte man sich noch fast im Halbfinale. Das hat sich an diesem ZAT dramatisch geändert. Es kann sein, dass es auf ein Dreikampf mit Krasnodar und Barnaul hinausläuft. Auch die Tordifferenz könnte einen grösseren Einfluss auf das Weiterkommen machen und da würde Ural wahrscheinlich in den sauren Apfel beissen. Im einzigen Spiel des letzten ZATs kassierte man nämlich deren 4 gegen Dynamo Moskau, konnte das Heimspiel dennoch mit 5:4 gewinnen.
Nun kommt es ausgerechnet gegen Dynamo Barnaul zum Showdown und dies erst noch auswärts. Eine Niederlage ist schon einmal vorprogrammiert. Zuhause steht Spartak Moskau auf dem Plan, die wahrscheinlich einen entscheidenden Einfluss auf das Weiterkommen haben werden, da sie ihr zweites Spiel gegen Krasnodar haben. Gegen wen auch immer sie Tore schiessen wollen wird wohl im Pokal ausscheiden.