Sport-Express (2016-3)

Lange versuchte man es sich in Moskau auszureden, aber langsam, so kurz vor dem Saisonfinale muss man sich eingestehen: Dat wird wohl nix mehr mit dem Pott. Zu gross war der Widerstand einiger Teams bei unseren Heimspielen. Bestes Beispiel ist der FK Ural: Der wohl die ganze Saison darauf gewartet hat in Moskau auswärts Tore zu schiessen. 5 waren es an der Zahl, soviele wie noch nie in der Saison der Uralier.
Und so... gewinnt man keine Plätze. Nein, man ist sogar nur noch auf Platz 7 und droht sich nicht einmal für die EC-Plätze zu qualifizieren. Ausser man holt die Defizite wieder auf. Chance dazu dürfte die Auswärtspartie gegen Karelia bieten. Jap, genau, den Herren mit denen wir noch einige Rechnungen zu begleichen haben.

Überraschung! Neun Spieltage vor Saisonende steht der FK Krasnodar seit langem mal wieder an der Pole Position der russischen Liga. Und es scheint gar nicht mal unverdient zu sein, denn in den abgelaufenen 3 Matches wurde Klassefußball gespielt und das ist das eigentlich Sensationelle: Man hat nur 1 Tor kassiert. Klar, daß das nicht so weitergehen wird, aber es ist eine schöne Momentaufnahme! Begonnen hatte es mit einem mühevollen 1:0 gegen FK Ural, aber wenn man 90 Minuten auf ein Tor zurennt und 25 zu 0 Chancen hat, dann ist es wohl verdient, wenn zumindest einmal das Runde ins Eckige trifft. Dann ging es zum Spiel der Spiele nach Karelia. Man konnte sich noch gut an die vergangene Saison erinnern, als man gegen diesen Gegner 0:1 und 3:5 unterlag. Aber bereits in der Hinrunde zeigte sich, daß man das Spitzenteam aus Petrozavodsk nicht unterschätzen wollte. Auch an diesem Tage hatte man eine Torlawine seitens Trainer Wämser und seinen Mannen erwartet, aber irgendwie kam sie nicht. In der dann herrschenden großen Euphorie wurde hernach auch noch Torpedo Moskau mit 4:0 niedergerannt. Vielleicht hätte man da seine Kräfte ökonomischer einsetzen sollen, die nächsten Spiele werden es zeigen. Noch ist überhaupt nichts entschieden und beim Blick auf die Tabelle würde man selbst dem Sechsten oder Siebten noch eine Titelchance einräumen.

vorwärts geht es derzeit beim FK Ural, der sich trotz zweier Siege nicht für einen besseren Tabellenplatz empfehlen konnte und immer noch Dritter ist. Einer Niederlage beim heißen Titelanwärter FK Krasnodar folgten zwei Siege gegen Moskowiter Klubs: Zunächst wurde am 20. Spieltag Lokomotive knapp mit 2:1 besiegt, bevor es dann zu ZSKA ging. Hier gelang mit einem 5:1 der höchste Auswärtssieg seit Trainergedenken und das bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze.
Auswärts punkten konnte der Klub aus Jekaterinburg aich am letzten Spieltag in den Europa League Play-Offs. Mit einem 5:5 gegen den FC Shelbourne wurde der Einzug in die Hauptrunde perfekt gemacht, in der man es mit Rabotnicki Skopje, Athletic Bilbao und Slovan Liberec zu tun bekommt.

nach oben ging es nach dem vergangenen Spieltag für den FK Chimki. Man konnte sich von drei auf zwei schieben und setzt damit Karelia weiter unter Druck. Allerdings sind auch die Verfolger nicht zu verachten. Denn so richtig kann sich in der Tabelle niemand absetzen und von Platz 1 bis 6 sind nur 5 Punkte unterschied. Also ist noch alles offen und noch längst nichts entschieden. Aber werfen wir einen Blick auf die vergangangenen Spiele.
Zu Hause konnte sich Chimki mit einem klaren 4:0 gegen Stadtrivale ZSKA durchsetzen. Hier hat Trainer Toto wohl mal wieder falsch spekuliert und unnötige Kräfte verbraucht. Einem knappen 2:3 Auswärtssieg gegen Nowosibirsk folgte ein enttäuschendes 0:3 gegen Tomsk. Aber so ganz allgemein konnte man mit der Punkteausbeute zufrieden sein.
Am Dienstag geht es dann zu Hause gegen Wladiwostok und Rubin Kasan um wervolle Punkte. Auswärts trifft man auf Saransk.
Wie immer: Viel Erfolg!

Immernoch Platz 5, immernoch 5 Punkte Rückstand auf den Tabellenleader und das ist immernoch nicht genug. Vorzuwerfen hat man sich (noch) nichts. Fast 6 Punkte pro ZAT ist der Durchschnitt.
So holte man sich auch am vergangenen ZAT die wichtigen 6 Punkte. 5:0 hiess das klare Verdikt für die Moskauer beim Heimsieg gegen Energija Wladiwostok. Auswärts holte man Sieg Nummer 5 bei Mordowia Saransk. Wieder hiess es 3:1 gegen einen Zuffi. Von der Punkteausbeute zeigt man sich eigentlich ausgesprochen zufrieden. Nur der Ertrag stimmt bisher nicht.
Nächste Woche ist die nächste Chance wieder Boden gut zu machen. Dann empfängt man zuhause Rubin Kasan und FK Ural. Auswärts trifft man auf Zenit St. Petersburg. Langsam geht es in die interessante Phase über.

Das ist zwar okay, aber eigentlich will man nächste Saison wieder in der Champions League spielen und dafür ist in der Russischen Liga schon Platz 2 notwendig. Von Platz 1 wagen wir gar nicht zu träumen, denn die Konkurrenz ist hart und hammerstark. Besonders in der letzten Runde hatten wir uns nach 2 Spielen gefreut, 6 Punkte geholt zu haben, zum einen in Saransk, nebenbei bemerkt der 3. Auswärtssieg, zum anderen gegen Rubin Kasan, als es in St.Petersburg eine unnötige Niederlage gab. Zu unserem Erstaunen stand dort wieder Trainer Frohbi an der Seitenlinie, welcher eine Runde zuvor alle 3 Spiele geschwänzt hatte. Darauf hatten wir erneut spekuliert, vergebens! In der nächsten Runde kann es bereits eine Vorentscheidung geben, denn wir müssen zum Tabellenführer nach Petrozavodsk reisen und bei einer Niederlage sind es schon 7 Punkte Rückstand auf ebendiesen. Außerdem hat man dort sicherlich Revanchegelüste nach der 0:5 Niederlage in Krasnodar...

Eine durchzogene Bilanz nach der Hinrunde. "Nur" Platz 5, allerdings konnte man den Rückstand auf 5 Punkte begrenzen. Letzte Saison wähnte man sich noch auf Platz 2 und 33 Pkt. Die Hoffnung auf die Titelverteidigung ist längst gestorben. Dafür ist die Konkurrenz, vor allem von FK Krasnodar, wohl zu gross. Es gilt wenigstens den Champions League Quali zu sichern und den eher ungeliebten Karelia (nach zahlreichen Angriffen aufs Heimspiel) in die hinteren Ränge zu verbannen. Der Vorteil der 8 Heimspiele aus 15 Spielen ist uns sicher. Nun muss man die Heimbilanz kräftig aufpolieren!
Am nächsten ZAT trifft man auswärts auf FK Chimki und Zuffi Mordowia Saransk. Zuhause empfängt man Energija Wladiwostok und auch vor denen ist vorsicht geboten. Auch sie haben so einige mal in Moskau Tore geschossen. 

Zu allererst einmal graulieren wir dem aktuellen Herbstmeister FC Karelia Petrozavodsk! Obwohl der Titel noch lange keine Garantie für die Meisterschale ausspricht. Aber immerhin könnte es ein gutes Omen sein, denn in der Realität werden immerhin 67 Prozent der Herbstmeister auch am Ende Meister. Aber da es eigentlich unmöglich ist, dieses mit der Realität zu vergleichen, bleibt für alle anderen Teams natürlich der Weg nach oben offen.
Da möchte wahrscheinlich der FK Chimki auch hin, aber das Ziel Meister wurde und wird auch nicht ausgesprochen. "Wir sind immernoch in einer Phase, in der das Team erst zusammenwächst. Ich kann ja auch keine Äpfel ernten, bevor der Baum gepflanzt ist. Aber ich bin zufrieden und stolz auf das, was meine Mannschaft in der bisherigen Saison erreicht hat. Zur Winterpause auf Platz drei. Ich selbst hätte damit nicht gerechnet. Ich hoffe, dass die Mannschaft diesen Weg weiter geht und sich nicht durch kleine Rückschläge aus der Bahn werfen lässt."
So richtige Rückschläge gab es am vergangenen Spieltag eigentlich nicht so wirklich. Eher einen kleinen Dämpfer, der uns von Krasnodar verpasst wurde. Aber Krasnodar ist auch eine sehr starke Heimmannschaft. Alle sieben Heimspiele konnten  sie gewinnen. Deswegen wird sich Chimki das ganze wohl hoffentlich auch nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Gegen die trainerlosen Mannschaften konnte mit 3:0 und 3:1 gewonnen werden, so dass weitere sechs Punkte verbucht werden konnten. Am kommenden Spieltag gehts gegen ZSKA, Nowosibirsk und Tomsk. Wie immer: Viel Erfolg!

...zur Herbstmeisterschaft! Sollte es diese Saison doch tatsächlich mal mit einem Titel klappen? Momentan sieht's gut aus und wenn Teamchef Wämser und seine Mannen weiter so schlau punkten wie beim 1:0 bei Zenit, dann kann der große Wurf gelingen. Neun Punkte in dieser Runde mit 7:1 Toren, das ist meisterschaftsreif. Dahinter folgt der FK Ural, welcher ebenso eine Chance auf die Spitzenposition gehabt hätte, falls man bei Karelia gepunktet hätte, aber dort gab es ein 0:3. Dritter Platz geht an FK Chimki, welche in Krasnodar ihre Visitenkarte hinterlassen hatten, aber beim 0:3 mit leeren Händen wieder nach Hause fahren mußten. Und für FK Krasnodar bleibt somit nur ein 4.Platz und nur die erneute Teilnahme an der Europa League, wenn es dabei bleiben sollte. Bleibt noch zu erwähnen, daß Krasnodar im 4 Flugstunden entfernten Nowosibirsk ein 3:1 erreichen konnte, dafür aber in Wladiwostok eine 0:3 Niederlage hinnehmen mußte.