... und der Zeitungsartikel lässt noch auf sich warten. Iceman und sf5078, nehmt euch in Acht! Selbst der Onkel kann seine Aufregung nicht mehr zügeln und verschiebt vor lauter Anspannung den ZAT auf Donnerstagmorgen. Dann hoffentlich mit unterhaltsamen Spielberichten. Endlich haben die russischen Schreiber Zeit gefunden und hauen in die Tasten.
Doch selbst wenn der Onkel am 11. ZAT noch keine Schreibmaschine findet: Die russische Saison 2021-3 steuert auf einen atemberaubenden Endspurt zu. Nicht nur im Pokal (an dieser Stelle ein Wink mit dem Zaunpfahl nach St. Petersburg), sondern auch - oder gerade! - in der Liga.
ZSKA Moskau hat sich im Laufe der Saison immer weiter gesteigert und sich in der Rückrunde zu einer Tormaschine gewandelt, die nur schwer zu stoppen ist. Insbesondere in den Heimspielen versuchten die Gegner gar nicht mehr ihr Glück und sogar gegen die computergesteuerten Teams war das Glück GerryG und seinen Mannen hold.
Zwei Spieltage vor Schluss steht man genau da, wo man am Anfang der Saison zu exakt diesem berechneten Zeitpunkt stehen wollte.
... Moment, exakt berechnet? Heißt das etwa, GerryG WOLLTE genau an diesem Ort zu diesem Moment stehen?
Beweisen kann das keiner; zuzutrauen wäre es dem Kopfmenschen GerryG jedoch ohne jeden Zweifel. Allerdings wissen wir alle: Den vorgetretenen Pfad gilt es, zu gewissen Zeiten zu verlassen und auf Abweichungen zu reagieren. Soll heißen: Sicherlich lief nicht alles nach Plan, das Resultat bis hierhin entspricht jedoch den eigenen Erwartungen und Berechnungen.
Es folgt nun der schwerste Teil der Heldenreise: Die Früchte der Arbeit zu ernten. Wie GerryG die gesamte Saison gebetsmühlenartig wiederholte, meint es der Spielplan ganz und gar nicht gut mit dem Moskauer Armeeclub. Es folgen nur noch zwei Heimspiele, beide gegen computergesteuerte Teams - von denen zudem im schlimmsten Falle eines offensiv eingestellt sein wird. Dieses zweifelhafte Vergnügen musste GerryG am vergangenen ZAT bereits einmal bestreiten; nur um in der Folge über einen gewohnt harmlosen Computer-Gegner enttäuscht zu sein.
Wer dagegen die Heimspiele gebunkert hat, ist sf5078. Ganz entsprechend seines TKs ist davon auszugehen, dass der Lehrmeister alle verbliebenen sechs Spiele gewinnt - und selbst wenn es nur fünf sind, bekäme ZSKA Moskau Probleme.
Der zweite im Bunde ist nicht nur ein Favorit der heute startenden Darts-WM, sondern auch der russischen Liga. Die Rede ist natürlich von Iceman, der mit drei Heimspielen im Rücken und ebenfalls ansehlichen Reserven auflaufen kann. sf5078 hat sogar vier Heimspiele, ZSKA Moskau, wie geschrieben, kümmerliche zwei (gegen Computer).
Ein Außenseiter im Bunde ist tatsächlich auch noch aufgetaucht: Dank der Leichtsinnigkeit von Amkar Perm blickt Dynamo Moskau mit dem England-Legionär Sir Topse zumindest mit der Nasenspitze über die Tischkante. Zwar gehört auch einiges an Näschen und Cojones dazu, so kurz vor Schluss auswärts eine Zwei zu setzen; noch vielmehr muss die drei Anwärter aufs Treppchen jedoch die Naivität des eigentlich so routinierten Netsrac verwundern. Vielleicht handelte es sich ja um einen Fall von Altersmilde. Interessanterweise könnte Netsrac am letzten ZAT noch eine entscheidende Rolle einnehmen.
Doch bevor man sich in Moskau zu sehr mit den anderen beschäftigt, richtet man zum Abschluss den Blick lieber auf sich selbst. Man ist weit gekommen, steht an der Stelle, die man sich erhofft hat und muss nun mit ordentlich Antrieb den Turbo starten. An Treibstoff (Nitro aus dem Reservetank!) und Motivation darf es nicht scheitern. Es bahnt sich ein Herzschlagfinale an, wie wir es schon am Wochenende mit den bunten, im Kreis fahrenden Autos bewundern durften. In der Pole Position befindet sich der Armeeclub - Ausgang derzeit leider noch unbekannt.
Natürlich gibt es in solchen Situationen aus Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Abhauen oder draufhauen.
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