Zum ersten Mal seit McLovers Debütsaison (Anm. der Red. : 2019-1) startet der FK Krasnodar mit weniger als 6 Punkten in die Saison. Eine Tatsache, die die Experten nicht sonderlich überraschen dürfte, gelten die Südrussen doch national nicht mehr als das Nonplusultra. Auch McLover stapelte vor Saisonbeginn tief, zufrieden ist er mit den 4 Punkten aber keineswegs, wenngleich er optimistisch bleibt: "Im ersten Spiel bei Kazan hatten wir uns natürlich wesentlich mehr ausgerechnet statt dieses 3:3 aber im Endeffekt ist diese Mannschaft einfach ein Angstgegner für uns und wir hatten Glück dass Denis (Adamov) weltklasse beim Elfmeter reagiert hat. Zudem war der Schiedsrichter abartig schlecht. Was läuft bei uns für eine Scheisse rum? Mit unserem Heimspiel gegen Spartak war ich sehr zufrieden ehe wir uns dann in Barnaul furchtbare Fehler geleistet haben. 4 Punkte sind für mich persönlich zu wenig und ich hoffe die Mannschaft sieht das auch so. Es gibt aber jetzt keinen Grund ales zu hinterfragen: wir haben an den nächsten 3 ZATs 6 Heimspiele, wenn wir die gewinnen dann können wir am Ende der Hinrunde vielleicht mit ein paar Körnern auch noch auswärts was holen."
Für den neutralen Zuschauer war in der Partie Rubin Kazan - FK Krasnodar alles dabei: 6 Tore, 2 verschossenen Elfmeter und 2 Platzverweise! Aber alles auf Anfang: in der 6. Minute ging die Heimmannschaft in Front, Tammy Abraham (11.) konnte aber prompt ausgleichen. Das Spiel war über die gesamte Spielzeit auf sehr hohem Niveau, was allerdings eher an den defensiven Schlampereien lag. Beide Mannschaften schienen das Wort "Spielaufbau" noch nie zuvor gehört zu haben. Ein Beispiel gefällig? Diagonalball von Akanji auf Spahic und das vor dem Strafraum - das macht selbst die F - Jugend von ZSKA Moskau besser - ein Kazan Spieler spritzt dazwischen und schiesst seine Mannschaft erneut in Führung (26.). Denis Adamov (22), der Guilherme (35) als Stammtorwart verdrängt hatte, erlebte demnach eine frustrierende erste Halbzeit für die Südrussen zwischen den Pfosten. Mit einer 2:1 Führung für Kazan ging es in die Katakomben!
Aus denen kamen die Südrussen besser raus und schienen die Partie drehen zu können: Ausgleich Wanderson in der 51. Minute und kurz darauf zeigte Schiedsrichter Witali Jefkazin auf den Punkt, als Tony Vilhena (25) unsanft von den Beinen geholt wurde. Suleymanov übernahm in der 56. Minute die Verantwortung doch er traf nur den Querbalken. In der 59. Minute umkurvte Claesson den Torwart um dann im Fallen übers leere Tor zu schiessen. McLover mit dem Ur-Drang nach seinen Herzpillen zu greifen doch da der Arzt direkt in der 1. Reihe sass, liess er das mal bleiben. Stattdessen malträtierte der Luxemburger die Mentos in seinem Mund mit wütenden Bissen. Zurück zu Spiel, wenn du deine Chancen nicht machst, trifft der Gegner und so kam es in der 77. Minute - 3:2 Kazan! Nach diesem Tor jubelte der Schütze vor den mitgereisten Krasnodar Fans, was vor deren Block für wütendes Geschubse unter den Spielern sorgte. Ab diesem Moment verlor der Schiedsrichter aber die Kontrolle: binnen 2 Minuten verteilte Jefkazin 2 überraus strenge rote Karten an einen Spieler von Kazan sowie Caio von Krasnodar. Ruhe kam damit natürlich keine ins Spiel.
Schon gar nicht als Krasnodars Remy Cabella (30) in der 87. Minute zum 3:3 traf und ebenfalls vor der gegnerischen Kurve jubelte. Doch die Pointe in diesem Spiel sollte erst noch kommen: Elfmeter für Rubin Kazan in der 93. Minute! Unfassbar!!! McLover drehte völlig durch und schimpfte in Richtung des 4. Offiziellen -> ab auf die Tribüne. Von da aus sah der Coach wie Adamov den Elfmeter über die Latte lenkte und zum "Helden" wurde. McLover stürmte sofort nach Abpfiff auf den Rasen und umarmte seinen Torwart, nicht aber ohne dem Schiedsrichter auch noch die Verse 30, 31 und 32 aus der Bibel mit auf den Weg zu geben, glauben wir zumindest...
Die anderen beiden Spiele des 1. ZATs verliefen weitaus gemächlicher, gegen Spartak setzte man sich durch Tore von Cabella (14.), Claesson (55.) und Suleymanov (80.) am Ende locker mit 3:0 durch. In Barnaul lag man nach 10 Minuten bereits mit 2:0 zurück ehe vor der Pause sogar noch das 3:0 fiel! Nach dem Pausentee verkürzte Suleymanov zwar auf 3:1 doch kurze Zeit später stand es schon wieder 4:1. Vilhenas Treffer zum 4:2 war nur noch Makulatur. Nun hat man also 3 ZATs vor sich, die eine grosse Chance mit sich bringen doch auf Angriffe der Konkurrenz muss man gefasst sein. Da wäre zum Beispiel am 4. Spieltag ZSKA Moskau, die McLovers Mannen zum Schluss der letzten Saison mit 3:6 verprügelten. Hier wird man grosse Geschosse auffahren müssen. Oder Lokomotive Moskau mit Neu-Trainer Schluppi: die Eisenbahner bekommen demnach einen neuen Impuls, zur Unzeit aus der Sicht von Krasnodar. Einfacher wird die Saison für den FK Krasnodar nicht werden.
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