Zugegebenermassen: es gibt schlimmeres als einfach mal ein
145-Millionen-Personal von einem Tag auf den anderen vom Präsidenten bereit gestellt zu bekommen. So geschehen und so bereits von uns letzte Woche berichtet! An diesem ZAT standen die "Neuen" nun besonders im Fokus, das Spiel gegen Dynamo Moskau am 3.Spieltag galt noch als kleines "Stell-dich-ein". Bereits Anfang der Woche vor dem 4.Spieltag bei Zenit St.Petersburg wehte,sogar für Krasnodarer Verhältnisse, ein ziemlich rauer Wind. Die nationale Presse fabulierte eigentlich nur noch darüber, wie hoch denn jetzt die Gegner weggeballert werden. "Die Truppe muss erstmal zusammen wachsen", "das Spielverständnis kommt nicht von heute auf morgen", "die anderen Teams sind auch hochkarätig besetzt, glauben Sie mir das". Das waren so grob geschätzt die einzigen 3 Sätze, die der Luxemburger McLover (29) vom 4.bis zum 6.Spieltag auf den Pressenkonferenzen runterleierte und wahrscheinlich noch bis Saisonende runterleiern wird. Und da wäre wir wieder bei unserem ersten Satz, ja es
gibt Schlimmeres als einen hochdotieren Kader aber es gibt definitiv auch leichtere Jobs als den, den McLover nun hat.
Ob leicht oder nicht leicht, darüber wird erstmal nicht mehr gesprochen. Eher über den "perfekten ZAT", den die Südrussen hinlegten: 3:4 bei Zenit St.Petersburg, 1:0 zuhause gegen den Meister Amkar Perm, 2:3 bei Lokomotive Moskau!!! Egal ob defensive oder offensive Ausrichtung, an diesem ZAT klappte alles und McLover hat wieder einmal bewiesen dass er mit allem arbeiten kann und Drucksituationen, ohne mit der Wimper zu zucken meistern, kann. Der Coach führte das Mauerblümchen Jagiellonia Bialystok mit genau dem Gegenteil an Mitteln zum polnischen Meister und Pokalsieger, doch dann kam der Einbruch. In Krasnodar ist die Mannschaft von einem solchen weit entfernt, dennoch hat sich die Premjer-Liga in den letzten Saisons schon immer als erbarmungslos ausgezeichnet, wenn man sich
seinen Gegner überlegen fühlte...
Am 3.ZAT muss die Mannschaft bestätigen ohne Wenn und Aber: mit Spartak Moskau wartet am 7.Spieltag eine Mannschaft, die den Südrussen in der letzten Saison viel Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein 4:4, ein 3:3 und eine 2:3 Niederlage bedeuteten nicht weniger als den Verlust des Meistertitels. Doch es wird sich zeigen ob McLover erneut eine offensive Taktik gegen diesen Gegner wählt oder doch eher eine defensivere wie gegen Amkar Perm. Gut gestartet ist Spartak Moskau jedenfalls nicht in die Saison
und auch redlion hat so langsam aber sicher Druck denn in keiner
seiner 4 Saisons spielte seine Truppe auch nur annäherend um die
Meisterschaft mit. Neben 2 Pokalsiegen in Folge soll aber nun auch mal in der Meisterschaft etwas Zählbares her. Dann geht es zu Ural Jekaterinburg, wo sich die Bilanz dann wieder ganz anders liest denn Krasnodar konnte letzte Saison 3 der 4 Duelle für sich entscheiden. Abschliessen tut man den ZAT zuhause gegen Rubin Kazan, erneut ein Gegner der den Krasnodarern schon oft in der Krasnodar Arena ans Bein gepisst hat.
"Solch einen ZAT hatte ich nicht erwartet, vielleicht eine etwas bessere Punkteausbeute als zum gleichen Zeitpunkt letzte Saison (Anm. der Red. 3 Punkte am 2.ZAT 2020-1) aber niemals 9 Punkte. Das hat uns nun den ein oder anderen Joker verschafft, wir sind nun Tabellenführer, müssen diese Position aber erstmal nicht um jeden Preis verteidigen. Es fällt einem zwar schwer zu glauben aber momentan ist der Druck auch hier in Krasnodar denke ich für 2-3 ZATs erstmal weg. Ich sehe uns bis zur Winterpause auf Kurs, weiter will ich aber noch auf keinen Fall blicken denn Hinrunden und Rückrunden entscheiden sich schon sehr. Am nächsten ZAT haben wir mit Spartak und Kazan unsere Angstgegner zu Besuch, gegen
Ural gibts fast immer reichlich Tore. Da versteht man dann sehr schnell, warum ich bei unseren 3 Siegen immer über den Platz zu meinen Jungs gelaufen bin, um mit ihnen zu feiern", so McLover in seiner Analyse.
Dennoch gibt es nicht nur eitel Sonnenschein denn auch der UEFA sind die, sagen wir mal, erhöhten Transferaktivitäten der Südrussen aufgefallen. Das auch durch den Fakt dass Krasnodar ,laut russischen Medien, in der Winterpause anscheinend nochmal personell für die Champions League nachlegen will, konkrete Namen zirkulieren allerdings momentan noch nicht in der Umgebung. Da hat man sich bei der UEFA gedacht dass es
nicht schaden könne sich mal wieder in die Akte "FK Krasnodar"
einzuarbeiten. Verstaubt ist diese nicht: 2019-1 gab es bereits ein
Verfahren gegen den Klub, das sich bis in die Saison 2019-2 zog,
schliesslich aber zu den Akten gelegt wurde weil sich Klubeigentümer Sergei Galizki mit seinem Kaufrausch rechtzeitig beruhigte und obendrein auch ein paar Spieler zu "viel" Geld machte. Es wird sich zeigen, wie die Geschichte dieses Mal für FK Krasnodar ausgehen wird...
|