Jubelnde grüne Spielertrauben, Pyro-Shows, 90 Minuten Anfeuerung und 2 furiose Heimsiege: der FK Krasnodar will zurück zu seinen Wurzeln und macht am 1.ZAT einen Schritt in Richtung eben dieser, der Rückkehr zur alten Heimstärke, als die Krasnodar-Arena noch landauf landab berühmt berüchtigt und bei den Gegnern gefürchtet war. Verkommen zum Self-Service, vor allem in der Hinrunde 2019-3, machen die Jungs um McLover am 1.ZAT deutlich dass die Krasnodar-Arena fortan zur Sperrzone erklärt wird. Erster Leidtragender war kein Geringerer als der Vizemeister Amkar Perm, der in Südrussland ein Waterloo zum Start erlebte, weggefegt von übermächtig erscheinenden Krasnodarern, deren Neuzugänge sich auf Anhieb gut in die Mannschaft integriert zu haben scheinen. Das erste Tor der Krasnodar schoss in der 7.Minute Mario Pasalic. Dem Neuzugang von Atalanta Bergamo war, da es zu diesem Zeitpunkt in allen Partien noch 0:0 stand, auch das erste Tor in der Premjer-Liga Saison 2020-1 vorbehalten. In der 22.Minute legte Toni Vilhena nach, hier sah der Torwart der Permer allerdings so beweglich aus wie Roberto Blanco auf einer Ü60-Schwiegermutterfeier.
Auch die "Ultras" der Krasnodarer waren voll da: dies war letzte Saison nicht immer so. Gespaltet durch einen Streit zwischen den (übersetzt) "Grüne Hölle Krasnodar" sowie den "Black Bears Rossyia" war die Unterstützung in Heimspielen in der Saison 2019-3 oft nur dürftig, Leidtragender war die Mannschaft von McLover. Der Zwist ist beigelegt, mehr noch: die berühmten Pyroshows vor Spielbeginn sind wieder zurück! "Es ist wichtig dass wir wieder die volle Konzentration der Fans haben", so McLover. In der 2.Halbzeit liess Krasnodar deshalb, anders als in der letzten Saison, nicht nach, legte noch 2 Tore durch Wanderson (69.) sowie Ari (80.) nach, vermisst noch irgendeiner Dennis Cheryshev? Nunja, im ersten Auswärtsspiel der Saison gegen Zenit St.Petersburg, war das Fehlen des russischen Torschützenkönigs der Saison 2019-2 schon zu bemerken. Am Ende stand ein verdienter 2:0 Sieg für die Mannen von Viktor, Krasnodar will sich in der Hinrunde aber ohnehin primär auf die Heimspiele konzentrieren.
Wieder im heimischen Wohnzimmer angekommen, ging die Show dann gegen die eigentliche "Bestia negra" der Krasnodarer, Lokomotive Moskau, weiter: nach 80 Sekunden führte man 1:0 durch Wanderson, nach 5 Minuten 2:0. Lok gelang aber noch vor dem Pausentee der 2:1 Anschluss. Die Partie musste dann nach Wiederanpfiff sofort wieder unterbrochen werden da eine grosse "grüne Wolke" aus dem Krasnodarer Block fast das gesamte Spielfeld einhüllte. Davon waren aber erst mal nur die Gäste eingenebelt, fingen sich das 3:1 durch Suleymanov (65.) ein, doch auch Krasnodars Torwart Guilherme hatte wohl etwas zuviel vom Rauchstoff eingeatmet, wähnte sich in der 72.Minute auf einer Reise auf den Mond, segelte geistesabwesend an einer Flanke vorbei und schon war Lok erneut dran. Überhaupt Guilherme: der Neuzugang machte nicht nur gegen seinen alten Auftraggeber eine manchmal sagen wir mal suptoptimale Figur, er wirkte auch in den beiden ersten Saisonspielen nicht sehr sicher, bahnt sich hier eine Torwartdiskussion an? Das 4:2 durch Suleymanov (84.) schien die Entscheidung zu sein doch Lok kam erneut ran (88.), in den letzten Minuten stand der Abwehrblock der Krasnodar aber sicher. Der 2.Saisonsieg war perfekt! Somit steht man nach 3 Spieltagen auf dem 4.Rang!
Am nächsten ZAT stehen 2 Auswärtspartien an, dies gegen ZSKA Moskau sowie Dynamo Barnaul. Wird die Partie gegen den Meister eine sauere Angelegenheit, rechnet man sich gegen den Aufsteiger schon mindestens einen Punkt aus. Dieser hat in der höchsten russischen Liga noch mit Anpassungsproblemem zu kämpfen wie das verlorene Heimspiel gegen Lokomotive Moskau (1:2) zeigt. Mit Trainer sf5078 hat man aber alles andere als einen "No-Name"-Trainer in seine Reihen, dieser gewann bereits Meistertitel in Spanien sowie Irland. Die Konzentration liegt aber erneut auf dem Heimspiel: am 5.Spieltag hat man FK Rostow zu Gast, den Fast-Absteiger der letzten Saison. Dieser tritt in der gefühlt 50.Saison in Folge ohne festen Traiuner an doch ausgerechnet gegen diesen Gegner leistete man sich in der Vergangenheit so manchen Faux-Pas. Dieses Mal gilt: Verlieren verboten! Vor der Schliessung des Transferfensters könnte es zudem noch zu einer Neuverpflichtung kommen: mehreren russischen Quellen zu Folge hat der FK Krasnodar den Franzosen Christopher Nkunku, 97er Jahrgang vom RB Leipzig, ins Visier genommen. Auflösung ob dieser Transfer sofort oder eventuell erst im Winter zustande kommt, gibt es dann nächste Woche.
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