Sport-Express (2021-1)

Es folgt ein exklusives Interview mit dem Coach dessen kryptisches Kürzel nur Elvis Preasly Fans keine Rätsel aufgibt.

Sport-Express Rossiya: Wehrter Herr 8705fs, eine vollkommen verkorkste Saison. Bisher konnten Sie Ihr Team von Jahr zu Jahr verbessern. Wie kommt der Rückschritt?
8705fs: "Das ist vollkommen korrekt. Es sollte mehr werden. Aber es sollte nicht sein. Der Aufstieg wie der Phönix aus der Asche war wohl nicht nachhaltig genug."
Sport-Express Rossiya: Das ist alles?
8705fs: "Die Erklärung ist simpel. Wie ich gerade sagte. Ein Schritt vor, zwei zurück. So ist das im Fußball eben manchmal. Rubin wird es leicht gemacht. Hinzu kommt, sie spielen es auch stark aus. Während wir über die eigene Arroganz stolpern."
Sport-Express Rossiya: Ihre Setzungen sind tatsächlich durchschaubar. Was ist für den Rest der Saison geplant?
8705fs: "Nur eines ist sicher, weder mit der Heim 3 noch 4 wird man Spiele gewinnen. Durch die vielen Auswärtsspiele wird es nicht leichter. Doch ich hatte schon immer Bock drauf den Favoriten ein Bein zu stellen. Da kommt das Spiel gegen Kasan am nächsten ZAT doch gerade Recht. Wir spielen für unseren Ex-ganz klar."

Dass Ural schon jetzt fast alle Reserven verbraucht hat,kam doch etwas überraschend! Die Tabellenführung haben sie temporär inne,aber wie lange noch?  Auch GerryG dachte, wie einige andere, dass Rubin zuhause nicht in der Lage sei,mehr als 3 Tore zu schießen.  Tja... so kann man sich irren. Die Chancen auf den Meistertitel stehen sehr gut, aber dennoch sollte man vorsichtig sein. Und da von ZSKA Moskau eine Kampfansage in punkto Cup kommt, muss man ehrlich sagen,dass das Halbfinale kein Spaziergang sein wird, auch Eure Finalteilnahme ist nicht ins Stein gemeißelt. Aber genau solche Aussagen machen das Ganze ja interessant.  Durch das Verballern des TK haben Spartak Moskau und Zenit St. Petersburg auch noch Chancen um vorne mitzumischen.

Dafür wirst du im Pokalfinale abgeschossen :*

Die Tabellenführung wurde zwar früher als erwartet abgegeben, aber wir sind sie los. Nun fällt Ural wohl in einen Abwärtsstrudel. Wieder einmal die tiefsten Reserven und gerade die Reservestarken Teams sind die Gegner vor allem in den letzten beiden ZATs. Schauen wir in die Zukunft, da die jetzige Saison bereits abgeschrieben ist.
So will Iceman mit anderen namhaften Spitzenklubs wie dem FC Spandau, FC Wohlen, Eibar und vielen weiteren eine neue Superliga gründen. Eine namentlich nicht genannte Grossbank stellt hierfür eine grosse Menge Geld zur Verfügung und garantiert den Gründervereinen einen Startplatz. Auf das Geld ist man in Ural angewiesen, so hat man doch 200 Millionen Euro für einen neuen Spieler ausgegeben und ihm 1 Million Euro die Woche versprochen. Der Club hat sich in den vergangenen Jahren hochverschuldet.
Sollte der Fanwiderstand zu gross sein, setzt man sich dafür ein, dass sich das Fussballsystem grundlegend ändert und die Grossen sollen noch mehr Geld bekommen und einen garantierten Startplatz im Honigtopf der Champions League. 
Die Stellungsnahme Icemans: " Fairness? Sie kommen mir mit Fairness im Fussball und das die "kleinen" kaum über die Runden kommen? Es kann doch nicht sein, dass wir NICHT zig Millionen Euro für neue erstklassige Spieler(-gehälter) locker machen können. Die Schulden bei der Bank begleichen sich ja irgendwann von selbst. Ich bin empört, dass sie denken, dass wir sparen sollten. DAS wäre keine Fairness *für uns*! Schämen sie sich! Das Fussballsystem MUSS sich GRUNDLEGEND *zu unserem Gunsten* ändern!"

Drei Siege am Stück ... Wann gab es das zuletzt?
Russlands Hauptstadt erlebte am vergangenen Mittwoch ein regelrechten Rausch der Sinne, zumal auch Spartak wieder aufkommt. Man sollte redlion keineswegs für eine erfolgreiche Titelverteidigung abschreiben.

ZSKA dagegen dümpelt weiterhin im Niemandsland der Tabelle herum und das trotz drei Siege. Das soll sich selbstverständlich ändern. Ziel ist es, die nächsten sechs Spiele zu gewinnen und eine beispiellose Siegesserie zu starten, die man in Russland noch nicht erlebt hat. Was dann in den letzten drei Spielen (also am letzten ZAT) passieren wird, weiß nur der liebe Gott. Moskau und GerryG haben nichts zu verlieren und sind bereit, jedem, der ihnen in die Quere kommt, eine ordentliche Abreibung zu verpassen.
Das glaubt eh keiner? Dann kommt und probiert es aus.

Krasnodar: Es war 15:45, als Marco1985, vom schottischen Dundee kommend, aus dem Flugzeug in Krasnodar ausstieg. Für den 35-Jährigen, ist dies nicht unbedingt was besonderes gewesen, kennt er ja den Flughafen und die Stadt aus seiner Interimstätigkeit schon ein wenig, doch diesmal ist es schon anders gewesen.

Einige Pressevertreter waren da und fragten den Neutrainer gleich mal einige interessante Dinge. Hauptsächlich ging es natürlich darum, den Erfolgsclub aus der Vergangenheit, natürlich irgendwie in der Liga zu halten.

"Wir müssen das irgendwie schaffen. Das wird schwer genug. Die Spiele in der Europa League sind nur als Nebenspiele da, auch wenn es mir weh tut, das sagen zu müssen. Der Klassenerhalt hat absolute priorität",

teilt Marco1985 einem Reporter mit. Danach ging es mit dem Taxi zunächst mal in sein neue Wohnung. Dort fand er schon das Willkomensgeschenk vom Verband vor der Türe liegend. 

Einen Mantel, einen Hut und Handschuhe sowie eine Flasche, so steht es zumindest auf der Willkommenskarte drauf, feinsten Wodka. Irgendein selbstgebranntes Ding.

Gerüchte sagen allerdings, dass nach dem ersten Schluck der Neutrainer zimmlich schnell das Gesicht verzogen hat. "Was für ein Fussel". 

Am Abend, nach dem ersten Training, hat man Marco1985 dann noch in einem Laden mit feinsten russichen Getränken gesehen. Gerüchte zufolge, soll er sich dort dann einen richtigen Wokda mitgenommen haben. 

Na dann mal: Vashe zdorovie!

Spiele gegen GerryG sind wie eine Schachtel Pralinen... du weißt nie was du kriegst. Umso spektakulärer, dass in den nächsten Wochen auch ein besonderes direktes Aufeinandertreffen im Pokal auf dem Spielplan steht. Doch blicken wir zurück. Zwei von drei Spielen in dieser Saison gingen Unentschieden aus. 1:1 und 2:2. Der Respekt voreinander könnte nicht größer sein. Beide treten mit breiter Brust an. Beide konnten ihre letzten drei Partien gewinnen und beide wollen genau das weitermachen. Nachteil auf Seiten der Altaier, man spielt in der Haupstadt. In der aktuellen Situation ist dies kein Nachteil, denn die Mannschaft konnte zuletzt zeigen, dass sie überall in der Fremde gewinnen kann. So schlottern GerryG wahrscheinlich die Knie ...auch beim Anblick auf das Rest TK. Der Mallorquiner will schnellst möglich die Lücke zu seinem Torrausch-Ziehvater schließen.

...auf dem ersten Tabellenplatz. Wie lange aber noch? Die Reserven neigen sich langsam dem Ende zu und auch der Rest der Liga scheint näher ans Führungsduo zu rücken. Die Luft wird also - wieder einmal - dünn für Ural.
Da hilft es auch nicht, dass man in der dritten Auswärtspartie gegen einen Zuffi (von 3en die man hatte) in dieser Saison bereits zum dritten Mal ein 3:3 Unentschieden geholt hatte. Über den Punkt beschwert man sich nicht, aber anders als unglücklich kann man es auch nicht bezeichnen. Und so fürchtet man sich schon vor dem nächsten ZAT, wenn man Zuffi Lokomotive Moskau auswärts begegnet. Wird es das 4te 3:3 Unentschieden in dieser Saison geben?
Nebenbei konnte man zuhause noch die perfekte Bilanz halten und wehrte dabei einen Angriff von ZSKA Moskau erfolgreich mit 5:3 ab. 

Tank for Trevor ... oder halt, nee, falsche Sportart!
Wäre man in Russland aber bei der Sportart mit dem Ei, wäre spätestens jetzt die Draft-Season eingeläutet.
Zwei krachende Auswärtsniederlagen (3:4 und 3:5) sowie ein ärgerliches Heim-Unentschieden stehen für ZSKA Moskau zu Buche. Besonders ärgerlich dabei ist, dass man bei den Auswärtsspielen eigentlich schon so ein Bauchgefühl hatte, sich dann aber doch für die offensive (und im Nachhinein zu riskante) Spielweise entschied.
Nach diesen Ergebnissen lässt sich nur noch festhalten:
1. Reserven bzw. TK-Vorsprung dahin;
2. Rückstand auf Teams vor sich: Immens.
Gut, Punkt 1 hatten offensichtlich alle anderen Teams sowieso ignoriert. Ohnehin entsteht bei GerryG mehr und mehr der Eindruck, dass eine Spartaktik a la sf5078 in einer so kleinen Liga wie Russland nicht wirklich erfolgsversprechend ist. Zumindest nicht für den großen Wurf.
In den nächsten Wochen geht es um nichts anderes mehr, als die Ausgangslage für die kommende Saison zu verbessern; vielleicht also noch 2 oder 3 Plätze gutzumachen (was bei diesem Rückstand schon ambitioniert erscheint). Zusammengefasst coacht GerryG eventuell sogar um seinen Job bei dem ambitionierten Verein der russischen Hauptstadt. 

Der Anschluss an die Spitze will einfach nicht gelingen. Zwar punkten die Tabellenführer auch nicht übermäßig, doch reicht dies locker um den Abstand auf Dynamo aufrechtzuerhalten. Die eigenen Leistungen sind dabei ebenso schwankend wie ein Pendel. Hochphasen blieben in den letzten Wochen vermehrt aus. Tiefschläge waren beinahe an der Tagesordnung, vgl. dazu auch den EC. Wie dem auch sei, in der nächsten Woche hat die Mannschaft erneut die Chance den Abstand auf die besseren EC- Plätze zu verringern. Der Zug in die CL ist abgefahren. Kasan wird wohl Meister, mit regelmäßigen 1, 2 oder 3 in den Heimspielen. Das schreckt die Gegner so dermaßen ab, dass sich keiner einen Angriff traut. Mit einer Auswärts vier hätte jedes Spiel in Kasan gewonnen werden können. Wie Sie lesen können wünschen sich die Verantwortlichen in Barnaul einen ähnlich erfolgreichen Trainer zu ihrem Verein und blicken neidisch zu Rubin.