Nach einem perfekten ZAT in der Liga will der FK Krasnodar den Schwung mit in den russischen Pokal nehmen. Einen "Kubok Rossii", den man letzte Saison wieder lieb gewonnen hat. Nachdem man zweimal in der Vorrunde rausgeflogen war, konnte man sich 2020-1 mit einem noch nie dagewesenen Endspurt doch noch für das Halbfinale qualifizieren. Rückblick: FK Krasnodar lag nach 4 Spielen mit 3 Punkten trostlos am Tabellenende, dann kam der Urknall. 4:5 bei ZSKA Moskau, 3:4 bei Dynamo Barnaul, 1:0 zuhause gegen Spartak Moskau und 3:2 gegen den Absteiger FK Rostow. Mit 15 Punkten schaffte man in der "Rückrunde des Pokals" einen echten Kraftakt. So spannend will man es diese Saison nicht machen. Mit einem Heimsieg am 1.ZAT gegen Dynamo Moskau soll ein Fehlstart wie 2020-1 vermieden werden, da unterlag man ZSKA Moskau zum Auftakt 1:2, auch das 2.Heimspiel ging mit 1:2 gegen Barnaul verloren. "Ohne 10 Punkte aus 4 Heimspielen hast du normalerweise keine Chance auf das Halbfinale, sowas wie letzte Saison schafft kein Team mehr aber es wäre eh bescheuert sowas freiwillig zu versuchen. Das hat mich 10 Jahre meines Lebens gekostet. Letzte Saison wollten wir den Pokal ja schliesslich gewinnen, diese Saison liegt der Fokus auf Liga & CL. Im Kubok Rossii wollen wir das Halbfinale erreichen", so McLover.
Neben dem Heimspiel gegen Dynamo Moskau muss man zu Zenit St.Petersburg reisen, eine Mannschaft die auf Rache wegen der bitteren 3:4 Pleite in der Liga aus sein wird. Gelingt den Südrussen im Norden Russlands ein weiterer "Husarenstreich", der gleichbedeutend mit einem riesigen Schritt Richtung Halbfinale wäre? Obwohl wenn wir erneut im Archiv blättern, werden wir sehen dass auch dies keine Garantie für ein Weiterkommen ist. 2019-3 startete Krasnodar mit 2 Siegen, hatte nach 4 Spielen 9 Punkte auf dem Konto und holte am Ende keinen Sieg mehr. "Dann doch lieber so wie letzte Saison", sagte Uros Spahic hämisch grinsend in unser Mikrofon. Neben Dynamo Moskau und Zenit sind den Krasnodarern auch noch Barnaul (jaja da gabs ja schon einige knackige Duelle) sowie der "Lieblingsgegner" Ural Jekaterinburg in die Gruppe gelost worden. Wobei auch das im Kubok Rossii (wieder ein Blick ins Archiv) nicht so ganz zutrifft: 2019-3 gabs 2 Niederlagen gegen diese Truppe, ein 2:5 beendete alle Hoffnungen auf ein Halbfinale, der Begriff "Lieblingsgegner" gilt also gar nicht oder höchstens für die Liga.
"Es werden aufjedenfall richtig geile Partien für die neutralen Zuschauer. Diese Gruppe hat einiges mehr zu bieten als die Gruppe 2", analysierte der Luxemburger Olivier Thill, "aber auch wir Spieler wollen ja schliesslich am Ende sagen dass wir uns das Halbfinale hart erkämpft haben." Einen Favoriten in der Gruppe 1 auszumachen, scheint jedenfalls unmöglich: Dynamo Moskau besitzt schon mal ganz klar nur eine Aussenseiterrolle doch in Russland sind auch schon Teams ohne Trainer bis ins Halbfinale vorgestossen. Barnaul war letzte Saison zum Schluss schon abgehängt, wird aber viel dazu gelernt haben. Ural stand 2019-3 im Halbfinale wo man unter fragwürdigen Umständen gegen ZSKA ausschied, letzte Saison verschätzte man sich dann. Und last but not least Zenit, die Krasnodar letzte Saison im Halbfinale ausschalteten, gegen Spartak Moskau im Finale aber kein Durchkommen sahen. Ja der russische Pokal hat und hatte schon viel zu bieten. "Mammamia" würde Sergio aus Silizien sagen, der Russe das was er immer sagt: "Nastrovje"!
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