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Startseitentexte (2019-3)

Hier finden sich alle in der Saison vom Ligaleiter fabrizierten Startseitentexte zum Kuscheln und Liebhaben.

November(im/de)pressionen

Dimitry Utschkov für Russland am 20.11.2019, 20:05

Der November erweist sich in dieser Spielzeit als Monat der wichtigen Vorentscheidungen. In der russischen Premjer Liga bringen sich die realistischen Meisterschaftsanwärter langsam in Position, im fabelhaften Kubok Rossii zeichnet sich mehr und mehr das Halbfinale ab und im Europapokal steht eine Englische Woche an, die den internationalen Vertretern der heimischen Liga viel Kraft und Konzentration abfordert. Die Zwischenbilanz ist bis dato äußerst zufriedenstellend, denn in den Qualifikationsrunden hat sich nur Rubin Kasan aus der Europa League verabschiedet. Bleibt zu hoffen, dass die Premjer Liga auch für die KO-Runden zahlreiche Teilnehmer stellen wird.

Beginnen wir den traditionellen Rundblick aber im Ligabetrieb, wo die Sterne aktuell munter um die Sonne Ural Jekaterinburg kreisen. Der souveräne Spitzenreiter kann auswärts einmal mehr mit 3:2 bei FK Rostow erfolgreich punkten, bekommt aber im heimischen Stadion heftige Gegenwehr vom noch amtierenden Champion aus Krasnodar (4:4). Es ist schwer zu deuten, ob der Punkt am Ende Iceman_1990 nützt oder nicht doch die gute alte Torrausch-Regel gilt: „Bei einem Unentschieden freuen sich vor allem immer die anderen Mitspieler.“ Nicht sonderlich freuen dürfte man sich beim neuen und alten Tabellenführer jedenfalls über das Rest-TK. Zudem rückte an diesem ZAT Viktor mit Rubin Kasan ein gehöriges Stück näher, so dass sich der Verein aus Tatarstan Stück für Stück zu einem ernsthaften Anwärter auf den Gewinn der Meisterschaft mausert. Aber auch Amkar Perm und Netsrac bleiben in Schlagdistanz zur Spitze. Trotz heftigerer Gegenwehr daheim konnte das Urgestein der Liga immerhin fünf Zähler einfahren. Beim Blick auf die TK-Kraftreserven darf man in Perm überdies zuversichtlich sein, dass in dieser Saison ein Champions-League-Platz möglich ist. Nach einem kleiner Durchhänger zu Ligabeginn konnte osim sein Zenit Sankt Petersburg zuletzt in Reichweite zu den besonders prall gefüllten Fleischtöpfen der Liga positionieren. An diesem ZAT setzte es aber eine recht empfindliche 1:4-Pleite gegen Spartak, so dass der Club aus Leningrad den vierten Platz abgeben musste. Denn mit Siebenmeilenstiefeln (und sieben Zählern) machte sich der Meister auf, die Konkurrenz das Fürchten zu lehren. Mit Erfahrung und starkem Rest-TK schiebt sich McLover mit seinem FK Krasnodar deutlich nach vorne und bleibt natürlich ebenfalls ein aussichtsreicher Kandidat für den Titelgewinn. Letzter im Bunde der Meisterschaftsanwärter ist Andi von Hideta, der mit einem Taktikwechsel bei ZSKA Moskau für zwei äußerst TK-schonende Heimsiege sorgte und nun mit den besten Kraftreserven aller Spitzenteams aufwarten kann. In der Vorwoche wurden Lokomotive und Spartak Moskau zutreffend als Niemandsland der Liga tituliert. Während JDplayer89 diesen Status nach einem ziemlich verkorksten ZAT beibehält, nutzt redlion die Gunst der Stunde, um sich ins Mittelfeld zu hieven. Sechs Punkte aus einem unangenehmen ZAT mit zwei Auswärtspartien sind keine schlechte Bilanz, und ein präziser Blick auf das Rest-TK stimmt für den weiteren Saisonverlauf von Spartak ebenfalls zuversichtlich. Jegliche Zuversicht ist beim Schneckenrennen von Krylia Sowetow Samara und FK Rostow und den letzten freien Platz in der Liga momentan fehl am Platze. Immerhin ging der Aufsteiger aus Samara mit drei Zählern Vorsprung in den ZAT. Und genau diesen konnte man behaupten, da beide Mannschaften genau einen Punkt ergattern konnten, natürlich im direkten Duell von Not gegen Elend (2:2).

Im fabelhaften Kubok Rossii war in der vergangenen Woche ja bereits die allererste Entscheidung gefallen. In Gruppe A hatte sich Spartak Moskau souverän das Weiterkommen gesichert, so dass redlion in der aktuellen Spielrunde geflissentlich in den Schongang schalten konnte. Genau das ist auch passiert, so dass ZSKA und Zenit Sankt Petersburg je einen günstigen Heimsieg verbuchen durften. Leningrad wurde allerdings in einem weiteren Match von FK Rostow überrascht, die auch gegen Rubin Kasan erfolgreich Gegenwehr geleistet haben. Die besten Aussichten für den zweiten Halbfinalplatz hat nach der Schützenhilfe aus Rostow jetzt sicher der Armeeclub. In der Gruppe B waren bis dato noch keinerlei Vorentscheidungen gefallen. Mit überraschendem Einsatz erkämpfte sich Ural Jekaterinburg durch zwei Siege die Spitzenposition, während Verfolger Amkar Perm nur ein Match bestritt und dies gegen Ural verlor (0:3). Zu einem Opfer der trainerlosen Mannschaften wurde FK Krasnodar, die in Samara beim 4:4 einen bitteren Rückschlag erlitten und außerdem von Iceman_1990 abgeschossen wurden. Die besten Karten für ein Halbfinalticket hat nun Ural, denen das Weiterkommen in die Vorschlussrunde nicht mehr zu nehmen ist. Dahinter liegen Amkar Perm und Lokomotive Moskau am aussichtsreichsten positioniert, um nächste Woche das große Ziel zu erreichen. Die Messe ist in Gruppe B in Sachen Semifinale jedenfalls noch längst nicht gelesen.

Auf dem aufsteigenden Ast

Dimitry Utschkov für Russland am 15.11.2019, 14:00

Eine ziemlich erfolgreiche Woche liegt hinter den russischen Vertretern im Europapokal, aber dazu später mehr. Ansonsten dürfen wir uns weiterhin über eine spannende Saison erfreuen, die in der Liga noch ohne jeglichen NMR ausgekommen ist. Angesichts des Mitspielerschwundes in anderen Ländern eine erfreuliche Zwischenbilanz für die Premjer Liga. Es erscheint daher auch kein Zufall, dass sich Russland in der Fünfjahreswertung wieder langsam aus dem Keller nach vorne schiebt. Und dies ist schließlich ein Hinweis auf die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der russischen Liga und die verbessere Qualität der Konkurrenz auf dem einheimischen Markt. Weiter so!

In der höchsten russischen Spielklasse darf man sich ganz langsam an den Gedanken gewöhnen, dass Ural Jekaterinburg die Saison relativ weit oben beenden wird. Das Team von Iceman_1990 punktet weiter sehr regelmäßig in der Fremde und bestätigt seinen Ruf als bestes Auswärtsteam. Sechs Erfolge aus zehn Spielen in der Ferne sind eine bemerkenswerte Bilanz und letztlich auch der Grund, weshalb Ural die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung anführt. Allerdings muss man beim Blick auf das Rest-TK vermuten, dass es zum Saisonende noch ziemlich eng werden wird. Auf dem zweiten Rang verharren Rubin Kasan und Viktor, die mit zwei Erfolgen am siebten ZAT gute sechs Zähler einfahren können. In dieser Woche wäre aber für den Club aus Tatarstan sogar noch mehr möglich gewesen, über das 0:1 bei Spartak Moskau darf man sich ruhig etwas ärgern. Keine Veränderung gibt es ebenfalls auf dem dritten Rang, der in den Händen von Netsrac und Amkar Perm verbleibt. Auch Perm fährt zwei Siege ein, darunter ein besonders wertvoller Erfolg in Jekaterinburg (4:3), der die Meisterschaft spannend hält. Amkar könnte im Rennen um den Titel in dieser Spielzeit vielleicht sogar ein Wörtchen mitreden. Mit jeweils nur einem Punkt Abstand folgen dahinter Zenit Sankt Petersburg (36 Zähler), FK Krasnodar (35) und ZSKA Moskau (34). Speziell in Leningrad und beim Champion dürfte man mit der Ausbeute von je sechs Punkten zufrieden sein, schließlich haben osim und McLover nur einen überschaubaren Kräfteeinsatz investiert. Weiterhin sehr zurückhaltend bleibt das taktische Spielverhalten des Armeeclubs, wo sich Andi von Hideta auf einen sicheren Heimsieg gegen FK Rostow fokussiert hat. Das Niemandsland der Liga bilden derzeit die Lokalrivalen von Lokomotive und Spartak Moskau, die aber die internationalen Plätze angesichts des handhabbaren Punkterückstandes noch lange nicht abschreiben müssen. Für die Eisenbahner von JDplayer89 verlief der ZAT eher suboptimal, da nur eines der beiden Heimspiele gewonnen werden konnte. Mit minimalem Einsatz konnte dagegen redlion sechs Zähler einfahren und sich an das Mittelfeld der Liga heranrobben. Doch die Stärken von Spartak scheinen in dieser Saison in einem anderen Wettbewerb zu liegen, aber dazu später mehr. Am Ende Feldes fährt der Aufsteiger Krylia Sowetow Samara einen wertvollen 2:1-Sieg gegen Lokomotive Moskau ein und kann sich somit etwas Luft vor FK Rostow verschaffen. Für die Mannschaft vom Don setzt sich die völlig ernüchternde Spielzeit mit drei weiteren Niederlagen in der Liga unvermindert fort.

Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Und irgendwie bietet die aktuelle Konstellation auch wieder Hochspannung an diversen Fronten. In Gruppe A ist allerdings schon eine definitive Entscheidung gefallen. Spartak Moskau hat mit fünf Siegen aus fünf Spielen bereits das Semifinale erreicht, da die beiden Verfolger ZSKA und Rubin Kasan noch direkt aufeinandertreffen. Der Club von redlion kann sich die Kapriolen der Konkurrenz nunmehr ziemlich entspannt anschauen und ist somit auch ein ernsthafter Anwärter auf den Gewinn des Kubok Rossii. Die beste Ausgangslage im Kampf um den zweiten Halbfinalplatz hat sicherlich ZSKA, die aber am letzten ZAT nach Tatarstan reisen müssen. Vielleicht hat am Ende das hart umkämpfte 4:3 des Armeeclubs gegen Rubin den Unterschied ausgemacht. Aber auch Zenit Sankt Petersburg darf noch auf Patzer der Konkurrenz einen weiteren Verbleib im Pokalwettbewerb hoffen. Dagegen möchte man FK Rostow empfehlen, die Kräfte zu bündeln, um einen Abstieg aus der Premjer Liga zu verhindern. In Gruppe B gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Entscheidungen zu vermelden. Dort liegen Ural Jekaterinburg, FK Krasnodar und Amkar Perm punktgleich an der Tabellenspitze, wobei Ural noch ein Spiel mehr zu absolvieren hat. Es ist definitiv noch alles völlig offen für die drei Vereine, die auch noch alle in direkten Duellen aufeinandertreffen. Dennoch wird man sich in dieser Woche speziell in Krasnodar über das 1:2 daheim gegen Lokomotive ärgern, das das Team nochmals in die Bredouille bringt. Und wer weiß, vielleicht bekommt die zuvor aussichtslos im Hintertreffen gelegene Mannschaft von Lokomotive im Turnierverlauf noch ihre Chance. Zumindest hat man an diesem ZAT mit Erfolgen in Perm und in Krasnodar den Favoriten gehörig in die Suppe gespuckt. Letzteres bleibt die einzige Option für Krylia Sowetow Samara, denn ein Weiterkommen wird nicht mehr möglich sein. Aber für den einen oder anderen Querschläger ist der Aufsteiger vielleicht im Turnierverlauf noch gut.

Make Rossiya Great Again (Europapokal):

Ohne russische Präsenz ging die Qualifikationsrunde für die Champions League zu Ende. In der nächsten Woche startet allerdings die Hauptrunde, in der sich dann auch endlich FK Krasnodar mit den besten Mannschaften des Kontinentes messen kann. McLover darf sich mit seinem Team auf spannende Partien gegen Manchester City, Jeunesse Esch (Luxemburg) und Pogon Stettin freuen. Speziell das Duell gegen die Luxemburger dürfte der Coach mit großer Vorfreude angehen, steht somit doch eine Reise in die Heimat auf dem Programm. Insgesamt ist das unter sportlichen Gesichtspunkten eine ziemlich tückische Gruppe mit einigen Stolperfallen. In der Europa League konnten die russischen Teams in der Vorrunde voll und ganz überzeugen. Zenit Sankt Petersburg hatte den Grundstein für ein Weiterkommen mit perfekten vier Erfolgen schon frühzeitig gelegt. Im Sparmodus konnte osim mit einem weiteren Heimsieg die nächste Runde klarmachen, in der nun Atlético Madrid, Kickers Offenbach und Ankaragücü warten. Das sieht zumindest auf dem Papier nach einer machbaren Gruppe aus. Als souveräner und taktisch glänzender Gruppensieger zog ZSKA Moskau in die nächste Runde ein. Andi von Hideta hat definitiv in der Qualifikation bereits einige Achtungszeichen gesetzt und dürfte auch der nun folgenden Konstellation mit AC Mailand, Toulouse und Heart of Midlothian aus Schottland gelassen entgegensehen. Mit einer Punktlandung ist dagegen Amkar Perm in die Hauptrunde eingezogen, was bei 23 (!) Gegentoren aber ebenfalls ein großes Lob verdient. Zwei kostengünstige Heimsiege und ein cleveres 7:7 bei Stade Rennes führten dazu, dass die Russen anstelle der Franzosen eine Runde weiterkamen. Dort geht es jetzt weiter gegen Skoda Xanthi (Griechenland), das insolvente Wattenscheid 09 und die Schotten von Ross County. Da könnte die Reise von Netsrac doch noch ein wenig weiter gehen. Das russische Sorgenkind der Play-Offs war von Beginn an Spartak Moskau, die den ersten Gruppen-ZAT doch ziemlich komplett in den Sand gesetzt hatten. Danach folgte ein kraftraubendes Comeback, das vor dem letzten ZAT nichts Gutes verheißen ließ. Aber dann brachte redlion irgendwie seine zwei Heimspiele ans sichere Ufer und schaute, was die Konkurrenz so trieb. Und siehe da: mehrere Unentschieden spielten Spartak in die Karten, so dass man trotz 25 (!) Gegentreffern eine Runde weiterkam. Ganz nebenbei bemerkt, damit sind Amkar und Spartak die beiden Mannschaften mit den meisten Gegentoren, die die Qualifikation für die Hauptrunde geschafft haben. Als Belohnung darf sich redlion nun auf Steaua Bukarest, Os Belenenses (Portugal) und Randers FC (Dänemark) freuen. Nach der wilden Vorrunde braucht man diese Gegner aber nun wirklich nicht zu fürchten, sondern sollte spannenden Duellen mit attraktiven europäischen Kontrahenten entgegenfiebern.

Am Äquator der Liga

Dimitry Utschkov für Russland am 06.11.2019, 22:00

Wenn es eine Halbzeitglocke gäbe, so dürfte man diese jetzt schon wieder vorbehaltlos läuten. Denn einmal mehr hat die Premjer Liga den Äquator erreicht und erste nachhaltige Konturen in die Landschaft gefräst. In gewohnter Manier werden wir an dieser Stelle die Aktualität in der Liga und im Kubok Rossii unter die Lupe nehmen und darüber hinaus einen Blick nach Europa werfen, wo zwischenzeitlich weitere Teams aus Russland ins Geschehen eingreifen, während andere sich aus dem internationalen Geschäft schon wieder verabschiedet haben. So schnell kann es gehen.

In der Liga zieht bekanntlich Ural Jekaterinburg mit dem Bleifuss auf dem Gaspedal seine Bahnen. Die Mannschaft von Trainer und Hobbygeschichtslehrer Iceman_1990 hat scheinbar noch immer Benzin im Blut und kann den Platz an der Sonne mit vertretbarem Einsatz verteidigen. Bleibt nur die unangenehme Frage, ob der Kraftstoff im Tank von Ural am Ende ausreichen wird. In ziemlich schlechte Streckenverhältnisse ist dagegen Viktor geraten, der mit Rubin Kasan insbesondere in Leningrad aus der Kurve getragen wurde. Nur drei Zähler am ZAT führen dazu, dass nun andere Piloten die Chance auf ein Überholmanöver hatten. Amkar Perm und Rennsportlegende Nestrac konnten den Windschatten auf der langen Geraden clever nutzen und den eigenen Boliden in eine leicht verbesserte Ausgangsposition bringen. Beim Champion und Titelverteidiger aus Krasnodar gab es hingegen Schwierigkeiten mit dem Einspritzer, so dass man mit mageren zwei Punkten gen Südrussland zurückbrausen musste. Aber wer weiß, wozu ein Auswärtsteilerfolg im Ural am Ende für McLover noch gut sein kann. Auf Startplatz 5 ging Andi von Hideta mit ZSKA Moskau in das ZAT-Rennen. Der Motor des Hauptstadtclubs besticht dieses Jahr durch große Beständigkeit. Vor allem auf der heimischen Rennstrecke kann die Scuderia überzeugen und den einen oder anderen Rivalen mit Autofahrergruß hinter sich lassen. Ziemlich zähflüssig verlief die Meisterschaft bis dato für osim, der aber in dieser Woche den richtigen Reifensatz gewählt hat und sich mit der mittleren Mischung starke sieben Zähler holt. Sehr großer Frust dagegen im Cockpit von Spartak Moskau, wo sich redlion im Boxenfunk zurecht über die fast mißglückte Strategie beschwert hat. Da wäre mit einer etwas offensiveren Fahrweise noch einiges mehr möglich gewesen. Aber wo Schatten ist, kann bekanntlich das Licht nicht weit entfernt sein. Die beste Feinabstimmung gelingt JPplayer89 und Lokomotive Moskau, die die perfekte Welle erwischen und in den Bereich der internationalen Plätze vorfahren. Da hat sich das ADAC-Fahrtraining augenscheinlich ausgezahlt. Trostlos bleibt dagegen das bekannte Schneckenrennen zwischen FK Rostow und Krylia Sowetow Samara. Wo ist nur der Charles Leclerc oder Max Verstappen, der eines der Teams zum Klassenerhalt führt? Beide Teams befinden sich quasi seit Saisonbeginn in der Box. Allenfalls manchmal fallen sie auf, wenn sie Blaue Flaggen übersehen und die Konkurrenz in ihrem Renngeschehen behindern.

Im fabelhaften Kubok Rossii deuten sich allererste Vorentscheidungen an, auch wenn vieles noch längst nicht entschieden ist. In Gruppe A fährt Spartak Moskau den dritten Sieg im dritten Spiel ein und bringt sich somit in eine exzellente Ausgangsposition. Dahinter glänzt im zweiten Spieltag der Gruppe vor allem Rubin Kasan, die sich doch zu einer Teilnahme am Pokal durchringen konnten und zwei Erfolge verbuchen. Aber Titelverteidiger ZSKA Moskau meldet sich ebenfalls zurück und ferner Ansprüche auf eine Halbfinalteilnahme an. Für FK Rostow und Zenit Sankt Petersburg wird es nach jeweils zwei Pleiten schon jetzt tendenziell schwierig mit dem Erreichen des Semifinales. Gruppe B bot nach dem ersten Pokal-ZAT ein ziemlich eindeutiges Bild mit drei Nullern und voller Punktzahl bei FK Krasnodar und Amkar Perm. Ein bisschen Bewegung ist jetzt aber doch noch in die Sache gekommen. Die beiden Spitzenreiter trafen im direkten Duell aufeinander, wobei das Team aus Krasnodar am Ende mit 4:0 das bessere Ende für sich hatte. Da Amkar kein weiteres Match zu absolvieren hatte, bot dies der Konkurrenz die Möglichkeit aufzuholen. Und speziell bei Ural Jekaterinburg (zwei Siege) und bei Krylia Sowetow Samara (ein Triumph) ließ man sich dies nicht zweimal sagen, so dass beide Clubs im Rennen um das Halbfinale bleiben. Bei Lok Moskau kann man sich dagegen vermutlich schon jetzt in erster Linie dem Ligageschehen widmen.

Make Rossiya Great Again (Europapokal):

Die internationalen Wettbewerbe kämpfen sich aktuell durch die schwere Mühle der Qualifikation. In der Champions League hatte Zenit Sankt Petersburg gute Chancen, sich einen Verbleib in der Königsklasse zu sichern. Leider wählte osim eine suboptimale Taktik, die ihm aber immerhin noch einen Platz in der Europa League sichert. Auf diese Weise kann Zenit wenigstens weiterhin wertvolle Punkte für die Fünfjahreswertung beisteuern. Der russische Meister FK Krasnodar darf sich noch weiter schonen, er wird erst in der Hauptrunde in den Wettbewerb eingreifen. Kommen wir nun zur Europa League: Einen kurzen internationalen Auftritt erlebte man bei Rubin Kasan. Letztlich konnte man dort die fehlende Präsenz am ersten Gruppen-ZAT in der Folge leider nicht mehr wettmachen. Den Sprung in die Play-Offs haben Spartak Moskau und Übungsleiter redlion dagegen geschafft, auch wenn die Taktik am letzten Spieltag nicht glücklich gewählt war. Auf diese Weise geht die Reise für den beliebten Hauptstadtclub weiter. Jetzt heisst es also in einer ziemlich eng getakteten Englischen Woche (!!) in einer Neunergruppe unter die Top 6 zu gelangen. Nur als kleiner Tipp: eine erzkonservative Taktik ist in dieser Konstellation meistens keine ganz schlechte Option. In den Wettbewerb einsteigen tun zudem ZSKA Moskau und Amkar Perm. Ferner stößt als „Absteiger“ aus der Champions League Zenit Sankt Petersburg dazu. Die Ligaleitung drückt allen russischen Mannschaften den Daumen, dass der Sprung in die Hauptrunde gelingen möge.

Atemlos kurz nach acht

Dimitry Utschkov für Russland am 23.10.2019, 20:15

Die einzige relevante Atempause der Spielzeit ist überstanden, ab jetzt geht es jeden Mittwoch Schlag auf Schlag, bis dann in der Woche vor Weihnachten die jeweiligen Sieger der nationalen Wettbewerbe feststehen. Apropos: Neben dem regulären Ligabetrieb geht es in der kommenden Woche am 5. ZAT doch tatsächlich mit dem fabelhaften Kubok Rossii los. Einige Zugabgaben sind bereits eingegangen, andere Mitspieler scheinen dagegen momentan noch ausgiebig an der Taktik zu feilen. Man darf gespannt sein, wer dort am Ende das Rennen machen wird, nachdem der ausgewiesene Pokalspezialist cerafino bei Rubin Kasan bekanntlich nicht mehr mit dabei ist.

Nehmen wir diese Veränderung doch einmal zum Anlass heute mal einen Blick auf die Neulinge in der Liga zu werfen, die ja beide eigentlich Rückkehrer sind. So leitet Iceman_1990 seit kurzem die Geschicke bei Ural Jekaterinburg, was dem Verein sichtlich gut tut. Einen Titel konnte der Coach in Russland allerdings mit einer anderen Mannschaft erringen, genauer gesagt mit dem Armeeclub ZSKA Moskau, den er in der Spielzeit 2016-2 zur Meisterschaft führte. Darüber hinaus konnte der entfernte Verwandte von Kimi Raikkönen in der Folgesaison das Pokalendspiel erreichen, so dass wir es mit einem Neuzugang mit reichlich Erfahrung und vielen Meriten zu tun haben. Nicht minder erfolgreich war Viktor, der seit Saisonbeginn bei Rubin Kasan an der Seitenlinie steht. Ähnlich wie der Konkurrent aus Jekaterinburg wurden die Triumphe aber mit einem anderen Team erzielt, denn der Rückkehrer stand zuvor bei Zenit Sankt Petersburg unter Vertrag. Dort gewann er die Ligatitel in den Spielzeiten in 2013-1 und 2013-2 die Meisterschaft. Auch wenn diese Erfolge schon lange zurückliegen, wird sich zumindest Routinier Netsrac (Amkar Perm) noch an die Duelle mit Viktor erinnern können. Doch nicht nur bei Zenit hat der neue Übungsleiter von Rubin bereits gewirkt, er stand zudem schon in Diensten von FK Krasnodar, Spartak Moskau und Mordowia Saransk. Einen echten Russlandexperten darf man somit wieder in der Premjer Liga begrüßen. Dobro pozhalovat’.

Richten wir nun nach der Begrüßung der Verstärkungen einen präzisen Blick auf den Ligabetrieb, in dem das beliebte Schneckenrennen um den neunten Platz zwischen Krylja Sowetow Samara und FK Rostow eine weitere Fortsetzung gefunden hat. Beide Teams bleiben am 4. ZAT punktlos, so dass der Aufsteiger aus Samara seinen knappen Vorsprung von zwei Punkten gegenüber dem Rivalen vom Don behaupten kann. Völlig sorgenfrei darf sich das restliche Feld um die begehrten Plätze im Europapokal balgen. Ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage, dies ist die passable ZAT-Bilanz von JDplayer89, der somit auf Rang 8 geführt wird. Bemerkenswert einmal mehr die eingestreute Heim-0, die in den letzten Jahren ansonsten höchstens von ZSKA Moskau kultiviert wurde. Apropos ZSKA: der Armeeclub holt zwei formschöne Siege und bleibt mit nun 19 Zählern in einer ordentlichen Ausgangsposition. Punktgleich befindet sich Zenit Sankt Petersburg, die mit drei Spieltagserfolgen der Gewinner des ZAT sind (allerdings unter recht hohem Kraftaufwand). Nur ein Punkt vor dem Team von osim befinden sich mit Spartak Moskau und Rubin Kasan zwei Vereine, die etwas unterschiedlich auf die Spielrunde zurückblicken werden. Während redlion mit seinem Hauptstadtclub sechs Zähler einfahren konnte, holte das Team aus Tatarstan nur einen lausigen Punkt. Das hatte sich Coach Viktor sicherlich anders vorgestellt, auch wenn die Mannschaft doch relativ kraftschonend agiert hatte. Die Spitzengruppe der Premjer Liga beginnt mit FK Krasnodar, wo McLover zufrieden mit dem vergangenen ZAT gewesen sein dürfte. Zwei Erfolge sind letztlich nicht zu verachten und genau die Bilanz, die auch die beiden Teams vor dem Titelverteidiger in der zurückliegenden Woche verbuchen durften. Amkar Perm (Netsrac) schiebt sich mit sechs Punkten auf den zweiten Rang vor. Durch den schwachen Spieltag von Rubin Kasan konnten an der Spitze  Iceman_1990 und Ural Jekaterinburg den Vorsprung auf drei Zähler ausbauen. Allerdings weist der ein oder andere Verfolger doch etwas auskömmlichere Reserven für den Rest der Saison auf.

Make Rossiya Great Again (Europapokal):

Während für manche Teams das internationale Geschäft zeitlich noch weit entfernt liegt, müssen sich einige leitgeplagte Vereine durch die Qualifikationsmühlen der Vorrunden quälen. In Russland geht dieser Kelch leider nicht an drei Mannschaften vorbei, somit ziemlich früh aufstehen müssen: In der Champions League betrifft dies Zenit Sankt Petersburg, die in einer kniffligen Gruppe mit vier Punkten aus zwei Spielen und mit geringem Aufwand sehr gut gestartet sind. Rubin Kasan und Spartak Moskau müssen dagegen in der Qualifikation zur Europa League ran. Dabei ist das Team aus der Hauptstadt mit zwei Erfolgen perfekt gestartet. Mit einer konservativen Taktik sollte das Weiterkommen gut möglich sein. Sehr mies verlief dagegen der Beginn für Rubin Kasan, die den Start zur Gruppenphase verschlafen haben. So wird das mit einem Weiterkommen schwierig.

Leben in der Bude

Dimitry Utschkov für Russland am 03.10.2019, 10:40

Während andere werte Ligen des Torrausch-Universums sich teilweise noch im Schlummerschlaf befinden, hat in Russland der Kampf um Ruhm und Ehre bereits begonnen. Und mit ungewohntem Einsatz wartet dann plötzlich auch die Zeitungslandschaft auf, die in der letzten Saison noch vom Champion FK Krasnodar weitgehend monopolisiert worden war. Denn in dieser Spielzeit gab es neben den ausführlichen Spielberichten des Meisters auch schon Hintergrundinformationen und vielerlei Wissenswertes von Spartak Moskau, vom Armeeclub und aus Jeketerinburg. Sehr schön!

Überhaupt Jekaterinburg: Rückkehrer Iceman_1990 überzeugt mit fünf Siegen auf sechs Spielen und führt den Club aus dem Ural nach zwei ZAT an die Tabellenspitze. Gelernt ist halt gelernt. Und auf dem zweiten Rang findet sich ebenfalls ein russischer Wiedereinsteiger. Denn EC-Teilnehmer Rubin Kasan konnte noch vor Saisonbeginn eine spektakuläre Neuverpflichtung vermelden. Denn mit Viktor hat der Verein aus Tatarstan einen Übungsleiter an der Seitenlinie stehen, der in seiner glorreichen Vergangenheit bei Zenit Sankt Petersburg bereits zwei Meistertitel einfahren konnte. Herzlich Willkommen zurück! Beide russischen „Neulinge“ müssten dem Mann auf Rang 3 aus der Vergangenheit noch bestens bekannt sein. Urgestein Netsrac hat schon viele Trainer kommen und gehen gesehen und hofft mit Amkar Perm auf die Fortsetzung des positiven Trends aus der letzten Saison. Nach zwei ZAT geht der Titel des Unentschiedenkönigs (und der vierte Platz dazu) an das Team vom Spartak Moskau, wo Coach redlion mit dem Einstieg in die Spielzeit sicherlich nicht so ganz zufrieden ist. Dicht dahinter folgen die Erzrivalen ZSKA Moskau und FK Krasnodar, die sich vermutlich einmal mehr nichts schenken werden. Für beide Mannschaften kein perfekter Beginn, aber Andi von Hideta und McLover muss niemand mehr erklären, dass die Ente erst hinten fett wird. Eine noch nicht wirkliche Lücke tut sich dahinter auf zu osim und Zenit Sankt Petersburg, die mit sieben Punkten einen eher enttäuschenden Saisonstart erlebten. In Schlagdistanz zum Verein von Wladimir Putin belegt Lokomotive Moskau mit JDplayer89 den achten Rang, wo man sich mit überraschenden Spielzügen den Weg zum Klassenerhalt ebnen möchte. Womit wir am Ende des Pelotons bei den zwei verbleibenden trainerlosen Teams Krylia Sowetow Samara und FK Rostow angelangt wären, für die es letztlich nur um die Vermeidung des Abstiegs geht. Aktuell hat dabei der Verein aus Samara die Nase vorn, allerdings ist dies nicht mehr als eine Momentaufnahme. 

Am kommenden Mittwoch steht bekanntlich der 3. ZAT auf dem Programm. Nach diesem folgt die einzige kleinere Spielpause in dieser Saison. Insofern folgt der 4. ZAT erst am 23. Oktober, womit alle Protagonisten der Liga sich ein wenig ausruhen dürften. Parallel zum 5. ZAT startet auch der fabelhafte Kubok Rossii mit der Gruppenphase. Die Auslosung hat ergeben, dass sich in Gruppe A Zenit Sankt Petersburg, FK Rostow, ZSKA Moskau, Rubin Kasan und Spartak Moskau messen, während Gruppe B von Amkar Perm, FK Krasnodar, Krylia Sowetow Samara, Lokomotive Moskau und Ural Jekaterinburg bestritten wird. Es stehen somit wieder epische Duelle auf dem Programm.

Menschen, Trainer, Sensationen

Dimitry Utschkov für Russland am 16.09.2019, 20:30

Und schon ist die Sommerpause wieder vorbei. Nach einem kurzen Durchatmen sind alle Protagonisten aus der Vorsaison erneut an ihrem Arbeitsplatz erschienen. Wobei, nicht ganz: Rubin Kasan hat nach Saisonende den Abgang von cerafino verzeichnen müssen. Nach insgesamt fünf Titeln des Gespanns (2x Meister, 3x Pokalsieg) ist der Verein aus Tatarstan nun auf der Suche nach einem Nachfolger, der die Erfolgsgeschichte fortschreibt. Aber wo Schatten ist, kann das Licht nicht weit entfernt sein. Und so darf sich im Gegenzug Ural Jekaterinburg über die Rückkehr von Iceman_1990 freuen, der in der Saison 2016-2 das Team von ZSKA Moskau zu Meisterehren führen konnte. Welcome back in der stärksten Liga der Welt.

Ansonsten ist weitestgehend alles beim Alten geblieben. FK Krasnodar und ZSKA Moskau gehen als Titelverteidiger von Ligabetrieb und Pokal ins Rennen. Es dürfte keine gewagte Prognose sein, dass die dort beschäftigten Trainer McLover und Andi von Hideta einmal mehr zu den Favoriten für die neue Saison zu zählen sind. Aber es wird auch spannend sein zu beobachten, ob osim bei Zenit Sankt Petersburg und redlion für Spartak Moskau den positiven Trend fortsetzen können. Und natürlich ob der Methusalem und Dauerbrenner der Liga in Diensten von Amkar Perm wieder mit von der Partie im Meisterrennen sein wird (die Rede ist natürlich von Netsrac). Last but not least darf man auch wieder mit Spannung zu Lokomotive Moskau schauen, wo mit JDplayer89 der vielleicht unorthodoxeste Übungsleiter der Premjer-Liga beschäftigt ist. Kann er die Konkurrenz  vor noch größere Rätsel stellen? Ein Rätsel bleibt auch, weshalb die russische Spitzendivision in die neue Spielzeit wieder nur mit sieben Coaches startet. Neben dem herrenlosen Rubin Kasan suchen FK Rostow und Aufsteiger Krylja Sowetow Samara händeringend nach der optimalen Dauerlösung für die heimische Trainerbank. Wieso kann man dafür niemand bei Amazon bestellen?

Noch ein kleiner und feiner terminlicher Hinweis am Rande. Während der Ligabetrieb pünktlich am 25. September beginnt (eine kleinere Pause legt die Liga Mitte Oktober ein), startet der fabelhafte Kubok Rossii erst zu ungewohnt später Stunde, nämlich am Tag vor dem Reformationstag. Für alle Katholiken, Buddhisten und Moslems: dies ist dann logischerweise der 30. Oktober. Die Regeln haben sich im Pokal nicht verändert, der guten Form halber seien sie für Novizen und Trainer mit schwächelndem Langzeitgedächtnis hier noch einmal wiederholt. Und nun wünscht die Ligaleitung allen Übungsleitern ein gutes Händchen. Ach ja, schreibt doch ruhig einmal einen Zeitungsartikel…

Der Kubok Rossii (Modus & Regeln):

Gespielt wird eine Vorrunde mit zwei Fünfergruppen, von denen jeweils zwei Mannschaften am Ende der Gruppenphase das Halbfinale erreichen. Gestartet wird mit einem Start-TK von 16, das die Übungsleiter noch durch akkurate Zeitungsartikel in gewohnter Manier aufstocken können. Die Gruppenvorrunde erstreckt sich über 5 ZAT, wobei insgesamt 8 Spiele absolviert werden. Dabei hat natürlich logischerweise in einer Fünfergruppe jeder Club an jeweils zwei Spieltagen spielfrei. Es gilt durchgehend die Pokalregel, dass Heimtore 0,8 TK und Auswärtstreffer 1 TK kosten.

Für Halbfinale und Finale werden die Teilnehmer mit neuen einem Start-TK von 6 ausgestattet. Aus der Vorrunde kann zudem ein maximales Rest-TK von 1 mitgenommen werden. Außerdem erhalten die beiden Gruppensieger ein Bonus-TK in Höhe von 0,5. Das Halbfinale wird in Form von Hin- und Rückspiel ausgetragen, wobei der Sieger von Gruppe 1 auf den Zweiten der Gruppe 2 trifft. Dementsprechend duelliert sich der Sieger der Gruppe 2 mit dem Gruppenzweiten aus 1, um die beiden Finalteilnehmer zu ermitteln. Das Endspiel findet auf neutralem Platz statt, wie gewohnt kostet dort ein Treffer ein TK von 1. Und dann sollte der neue Pokalsieger feststehen.