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Startseitentexte (2019-1)

Hier finden sich alle in der Saison vom Ligaleiter fabrizierten Startseitentexte zum Kuscheln und Liebhaben.

Alte und neue Bekanntschaften

Dimitry Utschkov für Russland am 24.04.2019, 20:10

Wie in der letzten Woche angekündigt gibt es in dieser Woche in dieser Kolumne eine klitzekleine Überraschung. Denn da im erzkatholischen Polen über Ostern die Getränkemärkte geschlossen hatten, bot sich Ligaleiter Dimitry Utschkov mal wieder die Gelegenheit, in gewohnter Manier den russischen Liga- und Pokalbetrieb zu analysieren und zum Abschluss der Saison 2019/1 nochmal einen bunten Strauß an herrlichen Preisen in die unvorbereitete Menge zu schmeißen. Doch bevor der Onkel hier übernimmt, gilt noch ein herzlicher Dank an alle Mitspieler der Premjer-Liga.

Zwar könnte die momentan vom FK Krasnodar quasi monopolisierte Zeitungslandschaft in Zukunft gerne auf mehrere Schultern verteilt werden und die Trainerschaft größeres Engagement zeigen, aber immerhin gilt es auch auf eine Saison ohne einen einzigen (!) NMR zurückzublicken. Neben den arrivierten Kräften sei den drei Liganeulingen McLover, redlion und osim an dieser Stelle für ihren Betrag zur Belebung der höchsten Spielklasse Russlands gedankt, die zum Ende der letzten Saison von einigen Abgängen ziemlich gebeutelt worden war. Daher darf man auch als wichtigste Erkenntnis der abgelaufenen Spielzeit vermelden: die russische Liga lebt, und das ist auch gut so. Aber nun zu Herrn Utschkov, der den letzten ZAT wie gewohnt mit dem Brennglas sezieren wird.

Doppelkorn - Der Moskovskaja-Fussball-Stammtisch:

Kann man doch nicht wissen, was kosten so Uhr. Hat mir jedenfalls in Stammkneipe in Warschau gesagt älteres deutsches Gast mit chices Anzug. Komisch Typ, muss wohl sein Arzt, denn haben behauptet, dass früher viel haben gearbeitet mit Verband. Habe geantwortet, doch man kann gut wissen, was kosten so schönes Uhr. Machen am besten kleines Wette, denn Onkel Dimitry aktuell sein bisschen schlecht bei Kasse. Wie wichtige Politiker aussehende Grinsegesicht gesagt, na gut, und Onkel gleich Volltreffer: 12.000€! Hat komisches Typ dann bezahlt Deckel und sich beschwert, dass Welt sein ziemlich ungerecht. Damit haben natürlich oftmals Recht, manchmal aber nicht.

Schauen wir uns also an Liga: Obwohl Onkel Dimitry für einige Monate „I like Strickus“-Aufkleber haben gemacht auf Fahne von sein Bonanzarad, am Ende haben nicht ausgereicht für Torpedo. Nach viele Jahre in höchstes Spielklasse leider Club steigen ab, weil Taktik gewesen doch meiste Zeit bisschen zu durchschaubar. Ein Fingerzeig für Zukunft könnte sein gewesen vorletztes ZAT, wo Strickus haben gezeigt, dass auch können anders. Hoffentlich Coach bleiben Rossiya erhalten, denn irgendwie gehören zu Inventar von Liga. Sich natürlich würden bieten an Ural Jekaterinburg oder FK Rostow, die noch suchen Übungsleiter. Oder vielleicht Strickus übernehmen Aufsteiger (voraussichtlich Lokomotive Moskau) und greifen an in nächstes Saison. Vor trainerlose Vereine kommen ins Ziel nach enttäuschendes Runde ZSKA Moskau (Andi von Hideta) und Amkar Perm (Netsrac). Dabei wenigstens ZSKA bringen nach Hause sechstes Rang, der berechtigen einmal mehr zu Teilnahme an Europa League. Dennoch Abstand zu fünftes Platz doch bisschen groß, so dass man nicht wirklich sein kann viel zufrieden. In Top 5 dagegen wirklich spannende Rennen in Kampf um Teilnahme an Champions League und Meisterschaft. Am Ende deutlich unter Wert auf fünfte Rang Sportsfreund Toto Cutugno, der mit FK Chimki lange gesehen aus, als wenn diesmal können gelingen ganz großes Wurf. Davor gekommen ins Ziel mit fabelhafte vierte Platz Aufsteiger Spartak Moskau, der mit redlion wirklich vor Saison bekommen talentiertes Coach. Glückwunsch zu wahrhaft starkes Runde. Ganz großartig auch gewesen Leistungen von Zenit Sankt Petersburg, Mannschaft geworden geformt durch osim zu Spitzenteam. Und wenn an letzte Spieltag nicht 3:3 hätte gespielt gegen Spartak, dann fast alles gewesen möglich. Vorne an 34. Spieltag direktes Duell zwischen FK Krasnodar und Rubin Kasan enden 1:0 und bringen McLover Tabellenführung und Vorsprung von eine Punkt auf cerafino. In vorletzte Match von Saison beide Clubs können gewinnen ihre Aufgaben. Rubin Kasan schlagen FK Chimki und FK Krasnodar siegen in Rostow, so dass Team aus Südrussland gehen mit unverändertes Abstand vor Rivalen in letzte Partie. Dort beide Vereine können vorbereiten Party, denn jeweils beenden Saison mit Heimspiel gegen Teams mit ohne Trainer und offensives Zufallsgenerator. Und Ural Jekaterinburg und FK Rostow machen beide wirklich schwer für Titelaspiranten. Kurz vor Schluss stehen 3:3 Krasnodar gegen FK Rostow und Rubin Kasan gegen Ural. Dann aber großes Erlösung in Tatarstan! In die 88. und 94. Minute gelingen zwei Treffer und bringen Meistertitel mit eine Punkt Vorsprung für Rubin. Pozdravleniye!

Der Pokal, der Pokal, der hat immer Recht:

Fabelhaftes Kubok Rossii aufwarten mit großartige Endspiel. FK Krasnodar vs Rubin Kasan sein mit die beste Partie, die aktuell möglich sein in Russland. Alle Zuschauer in ausverkauftes Stadion von ZSKA in Moskau gesehen spannende Match, die bei Stand von 1:1 abgepfiffen. Somit musste also entscheiden Elfmeterschießen, um neue Titelträger zu finden. Kann gewinnen Titel McLover in erstes Saison in russisches Liga oder schaffen cerafino Unglaubliches und gewinnen die viertes Pokal in Folge? Nun, sein nicht verraten an dieses Stelle, musst Du schon schauen auf Webseite. Gewinner jedenfalls verdient aufrichtiges pozdravleniye, aber auch Verlierer gebühren große Lob. 

Make Rossiya Great Again (Europapokal):

Sein natürlich immer tristeste Abschnitt von Kolumne die Bericht über Abschneiden von russische Mannschaften in die Europapokal. Letztes Vertreter sein in Cup der Verlierer (sic: Europa League) Rubin Kasan, die immerhin dort haben erreicht Achtelfinale. Dabei gegangen als leichtes Favorit in Duell mit Levski Sofia aus Bulgarien. Onkel Dimitry gemacht haben großartiges Erfahrungen mit Damen von dort, als gebucht haben bei Auslandsreise erstklassiges Escort für kleines Preis. Nix haben gedacht, dass Frauen schon zu begeistern, wenn man hupen mit fünfzehn Jahre altes Ford. Aber egal, jedenfalls cerafino leider nicht räumen aus Weg lästige Bulgaren, die mit viel beklopptes Taktik zwar qualifizieren für Viertelfinale, dort allerdings noch aussichtsloser als Lothar Matthäus oder Stefan Effenberg, wenn darum gehen zu finden neues Trainer für Bundesligaverein.

Fuchs der Saison:

Sein gar nicht mal so leicht, auszuwählen Fuchs von Saison, denn haben gegeben einige positive Überraschungen. Könnte man nennen alle Neulinge, die grandioses Spielzeit abgeliefert und alle dabei nächstes Saison in Europapokal. Am Ende man aber muss sich entscheiden für cerafino, der in knappe Rennen holen Meisterschaft, daneben erreichen Finale in Pokal und gewesen letzte russische Vertreter in internationales Geschäft. Daher Ehrenpreis für größte Fuchs in die Saison gehen an Trainer aus Tatarstan, der nun holen viertes Mal in Folge mindestens eine Titel. Respekt!

Eimer der Saison:

Klar, wäre natürlich einfach, wenn man schreiben hämisches Absatz über Absteiger und ihn würde übergießen mit Spott. Sein aber ganz einfach Berufsrisiko, dass manchmal nicht laufen Saison und dann man stehen da wie begossenes Pudel. Kannst Du auch nachfragen bei Peter Stöger oder bei Markus Weinzierl. Eigentliches großes Verlierer von aktuelles Spielzeit sein die fiese NMR, die es nicht geschafft haben, sich in Russland einzunisten. Kannst Du treiben Dein übles Spiel bei Trottel in Österreich oder in Türkei. Gelten für Rossiya Motto: sein Du zu schwach, sein Du zu schwach!

Alexander-Pushkin-Award (für Literatur):

Geben ein einzige Preis, der in Geschichte noch niemals worden vergeben von Onkel Dimitry. Sein natürlich die Rede vom Alexander-Pushkin-Award für schriftstellerische Großleistungen. In dieses Saison aber haben bekommen mit Neuzugang McLover (endlich) schreibbegabtes und engagierte Neuzugang, der überzeugen mit regelmäßige, ausführliche und vor allem lesbar Berichterstattung, bei denen Leser nicht gleich nicken weg. Können sich schneiden Kollegen gehörige Scheibe von ab, dann Liga noch würde sein viel mehr interessant. So aber Trainer von FK Krasnodar bleiben einsames Streiter für Kultur und Bildung in Presselandschaft von russische Oberhaus. Dafür nun zumindest erhalten erstes Alexander-Pushkin-Award in Geschichte von Torrausch. Hut ab!

Saisonbilanz (2019-1):

Meister: Rubin Kasan (cerafino), zweites Meistertitel für Trainer aus Tatarstan

Pokalsieger: FK Krasnodar (McLover), erster Pokalsieg für Gespann

Vizemeister: FK Krasnodar (McLover), Teilnahme an Qualifikation für Champions League

Teilnehmer Europa League: Zenit Sankt Petersburg (osim), Spartak Moskau (redlion), FK Chimki (Toto), ZSKA Moskau (Andi von Hideta)

Fuchs der Saison: cerafino (Rubin Kasan)

Eimer der Saison: der NMR (denn nix NMR in ganzes Saison!)

Alexander-Pushkin-Award (für Literatur): McLover (FK Krasnodar)

Ewige Ehrentafel (Hall of Fame):

Alexander-Pushkin-Award (für Literatur): 

McLover (FK Krasnodar): für regelmäßige und ausführliche Schilderungen zu Spielen und Verein

Dmitri-Wassiljew-Medaille (für besondere Verdienste, jeweils in silberner Ausführung): 

Netsrac (Amkar Perm): für Erfolgsbilanz, Vereinstreue und Kontinuität bei Torrausch

Fuchur (FK Krasnodar): für große Triumphe in der Liga und im internationalen Wettbewerb


Es ist noch Suppe da...

Dimitry Utschkov für Russland am 17.04.2019, 20:00

Die Liga biegt fix auf die Zielgerade ein, das Pokalfinale steht fest, und es folgt die versprochene etwas ausführlichere Würdigung des sportlichen Geschehens in Russlands höchster Spielklasse. Bevor wir allerdings einen konzentrierten Blick auf die Premjer Liga, den Kubok Rossii und das traditionelle internationale Debakel werfen, noch ein Hinweis auf die kommende Woche. Hier wird es für den geneigten Leser dieser Kolumne eine kleine Überraschung geben, die an dieser Stelle noch nicht verraten werden soll. Schauen wir lieber auf das Geschehen zwischen Kaliningrad und Wladiwostok, auch wenn diese Städte ihr tristes Dasein momentan in der Zweitklassigkeit fristen.

In der Liga gibt es einen eindeutigen Spieler des ZAT (früher hätte man Fuchs der Woche gesagt), der doch ziemlich überraschend daherkommt. Kein Geringerer als Strickus hat sich nämlich wohl zur Aufgabe gemacht, sein nahezu komplettes Pulver zu verschießen und drei aussichtsreichen Titelanwärtern mit seinem Club Torpedo Moskau so gehörig in die Suppe zu spucken, dass selbst Santiago Ascacibar aus dem Staunen kaum herauskommt. Ein grandioser Taktikwechsel zu später Stunde, der zwar den Abstieg nicht vermeiden helfen wird, aber dennoch ein tolles Ausrufezeichen darstellt. Hoffentlich bleibt Strickus in der nächsten Saison der Liga erhalten, auch wenn man dies bei FK Chimki, Rubin Kasan und FK Krasnodar aktuell vielleicht anders sehen mag. Immerhin darf Toto mit seinem Moskauer Vorstadtverein an diesem ZAT einen Zähler aus dem Torpedo-Stadion mitnehmen. Leider bleibt es der einzige, womit sich die Mannschaft aus dem Titelrennen vorzeitig ausklinkt. Rubin und cerafino werden die Heimpleite gegen den Tabellenletzten verschmerzen, viel wichtiger ist der 2:1-Auswärtsspiel im Spitzenspiel bei Zenit Sankt Petersburg, der am Ende in der Abrechnung sehr bedeutsam sein könnte. Während Krasnodar mit McLover und zwei Siegen im Rennen um die Meisterschaft bleibt, muss Zenit alle Ambitionen begraben. Leider hat bei osim die Taktik in einem ganz entscheidenden Moment nicht gepasst, so man sich wohl mit einem Platz in der Europa League wird begnügen müssen. Aber das ist für eine Mannschaft, die zum Beginn der Spielzeit noch trainerlos im Hinterfeld dümpelte letztlich ein richtig gutes Resultat. Somit wird sich der Titelkampf am Ende wohl auf Rubin Kasan und FK Krasnodar verdichten. Auf ein starkes Endergebnis darf man auch bei Spartak hoffen, Übungsleiter redlion sammelt weitere Punkte ein und hält Kurs auf das internationale Geschäft, auch wenn der ZAT nicht wirklich zufriedenstellend für den Aufsteiger verlief. Womit wir schon das passende Stichwort für zwei Trainer hätten, die eine zutiefst unbefriedigende Saison absolvieren. Denn die beiden Cracks, Vorbilder und Insignien der Liga, Andi von Hideta und Netsrac, blieben mit ZSKA Moskau und Amkar Perm weit hinter den Erwartungen der Fans zurück. Dennoch ist für beide durchaus noch ein Happy End möglich, denn der Platz 6 würde in jedem Fall für das Erreichen des Europapokals reichen. Als bemerkenswert ist dagegen die Saison der trainerlosen Vereine FK Rostow und Ural Jekaterinburg zu bezeichnen, die sich nie ernsthaft in Abstiegsgefahr befunden haben und sogar auf die internationalen Ränge schielen dürfen. Insbesondere die Vielzahl der klaren Heimsiege der beiden Clubs ist erstaunlich, hier hatte sich die Konkurrenz die Teams nur selten als mögliche Beute ausgeguckt.  

Kommen wir nun zum fabelhaften und wunderbaren Kubok Rossii, wo großartige Halbfinalspiele auf dem Programm standen. Dabei trafen die favorisierten Pokalexperten von Rubin Kasan auf Außenseiter Torpedo Moskau. Aber Strickus und sein Club haben einen giftigen ZAT erwischt und erwiesen sich auch im Pokal als ziemlich harter Brocken. Nach einem 3:6 in Tatarstan konnte der letzte Vertreter aus der Kapitale im Rückspiel überzeugen und Rubin mit einem 4:2 niederringen. Ein Treffer fehlte aber letztlich zur Sensation, so dass im Endeffekt cerafino und sein Verein einmal mehr den Sprung in das Finale geschafft haben. Dort trifft der Titelverteidiger auf FK Krasnodar, die von McLover sicher ins Endspiel geführt wurden. Nach einem 4:4 bei Zenit Sankt Petersburg wurden im Rückspiel schon früh die Weichen auf ein Weiterkommen gestellt und der Lieblingsclub von Wladimir Wladimirowitsch letztlich souverän mit 3:2 bezwungen. Somit steht das große Finale fest, welches nächste Woche in Moskau ausgetragen wird: Rubin Kasan v FK Krasnodar.

International hatten mit FK Krasnodar, Amkar Perm und Rubin Kasan drei heimische Vertreter den Sprung in die KO-Runden der Europa League geschafft, während die Champions League leider ohne russische Beteiligung das Achtelfinale bestreitet. Äußerst unglücklich verlief dabei die Runde für den Meister aus Krasnodar, der in der Lotterie des Elfmeterschießens scheiterte. Da für Amkar Perm ebenfalls Endstation war, bleibt nur Rubin nach einem souveränen Erfolg gegen den amtierenden CL-Sieger RB Leipzig im Rennen. Als Belohnung wartet im Achtelfinale Levski Sofia. 

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Dimitry Utschkov für Russland am 17.04.2019, 20:00

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Kinder, wie die Zeit vergeht!

Dimitry Utschkov für Russland am 04.04.2019, 19:50

Schon die Oma hat früher immer behauptet, dass die Zeit mit zunehmendem Alter gefühlt schneller verrinnt. Was man einstmals als merkwürdige Erkenntnis abgetan hat, stellt sich mittlerweile als ziemlich reale Erfahrung dar. Und so geht die Premjer-Liga bereits in ihr letztes Viertel, ohne dass eine entsprechende Würdigung der Ligaleitung vorgenommen worden ist. Auch in der nächsten Woche kann man hier leider keine Besserung geloben, für die letzten beiden ZAT ist dann aber wieder eine ausführliche Berichterstattung vorgesehen. Apropos Berichte: Hervorzuheben ist noch immer die hohe Qualität der Beiträge aus Krasnodar, während es um Spartak Moskau ein wenig stiller geworden ist. Zuletzt meldete sich dann sogar erstmalig Rubin Kasan in der Liga zu Wort, während sich der einstige Lautsprecher von ZSKA doch merklich zurückhält. Es gibt in dieser Saison vom Armeeclub aber auch wirklich nur wenig Positives zu berichten.

In der Liga sah es vor einigen Wochen ja so aus, als ob FK Krasnodar am Ende als Führender ins Ziel gelangen würde. In den letzten drei ZAT musste das Team von McLover dann aber doch den ein oder anderen (vermutlich) ungeplanten Rückschlag hinnehmen, womit man die Favoritenrolle nach Tatarstan hinüberschieben konnte. Denn neun Spieltage vor dem Saisonende grüßt plötzlich cerafino mit Rubin Kasan vom Platz an der Sonne. Und jetzt schreibt er sogar noch… In lokalen Wettbüros sind die Quoten für einen Meistertitel von Rubin zuletzt im freien Fall gewesen. Ärgster Verfolger ist mittlerweile Toto, dessen Moskauer Vorstadtclub durchaus aussichtsreich im Rennen um den Hauptgewinn liegt. Vier Punkte Rückstand und ein etwas besseres TK-Konto bieten doch etwas Raum für Träume. Eine traumhafte Saison spielt auch Aufsteiger Spartak, der mit Neutrainer redlion wahrlich einen guten Griff gemacht hat. Hoffentlich entsteht beim aktuell Tabellendritten aus der Hauptstadt eine stabile und langfristige Beziehung, denn ein starker Traditionsverein tut der gesamten Liga gut. Auf dem vierten Rang folgen osim und Zenit Sankt Petersburg, auch dort dürfte man mit dem Saisonverlauf durchaus zufrieden sein. Mittlerweile nur noch Fünfter ist derzeit der ehemalige Spitzenreiter FK Krasnodar, der aber zu den TK-Monstern der Liga zählt, so dass der Platz im Europapokal für die Südrussen nicht wirklich in Gefahr schwebt. Gewinner des letzten ZAT war definitiv Amkar Perm, dessen Übungsleiter Nestrac sein Team wieder in Schlagdistanz zu den Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte geführt hat. Hinter den trainerlosen Vereinen aus Rostow und Jekaterinburg quält sich Andi von Hideta mit ZSKA durch eine völlig unbefriedigende und vergurkte Saison. Eigentlich zu den Schwergewichten der Liga zählend, will in 2019 der Funke beim Armeeclub nicht überspringen. Dennoch wird man mit dem Abstieg nichts zu tun haben, weil Strickus und Torpedo Moskau eine noch viel gruseligere Spielzeit fabrizieren. Man wünscht dem Langzeittrainer von Torpedo viel Glück und Erfolg, aber realistischerweise muss man sagen, dass die Spielzüge von Strickus leider viel zu kalkulierbar sind. Hoffentlich bleibt uns der beliebte Coach in der kommenden Saison (dann gerne mit einer anderen Strategie) weiter erhalten.

Im Kubok Rossii hätten die meisten Experten in Gruppe A sicherlich Amkar Perm und FK Chimki als Halbfinalisten gewettet. Aber am Ende gelingt tatsächlich osim mit Zenit Sankt Petersburg der Gruppensieg, wobei er sogar noch das maximale Rest-TK mit in die Vorschlussrunde nimmt. In der Liga läuft es nicht, im Pokal schafft Torpedo aber am vorletzten Pokal-TK einen Husarenstreich, der letztlich die Halbfinalqualifikation bedeutet. FK Chimki kann am letzten Spieltag nicht kontern, so dass Strickus beherzt ins Semifinale springt. Amkar Perm und FK Rostow haben dagegen mit dem Kampf ums Weiterkommen nichts zu tun und scheiden somit aus. In Gruppe B hatten sich (natürlich) die Spezialisten von Rubin Kasan schon frühzeitig den Gruppensieg gesichert, so dass man dort wertvolle Ressourcen schonen konnte. Dies war den Verfolgern leider nicht vergönnt, da FK Krasnodar und Spartak Moskau im direkten Duell um den zweiten Rang beide Vollgas geben mussten. Wer das 5:4 der Bayern gegen Hoffenheim als legendär empfunden hat, dem darf man sagen, dass man in Russland darüber nur müde lächelt. Mit 7:6 konnte Krasnodar den Gegner im vielleicht besten Match der Spielzeit niederringen, was als Belohnung einen Platz im Halbfinale bedeutete. Für Spartak geht es raus mit Applaus, während sich der Beifall bei Ural Jekaterinburg und bei ZSKA Moskau für die Pokalperformance in Grenzen halten dürfte.

Somit stehen die beiden Halbfinalpartien fest: Zenit Sankt Petersburg trifft auf FK Krasnodar und  Rubin Kasan spielt gegen Strickus und Torpedo Moskau. Die vier Mannschaften messen sich in zwei Wochen in Hin- und Rückspiel und ermitteln die Finalisten des fabelhaften Kubok Rossii. 

Alle Russen sind noch da

Dimitry Utschkov für Russland am 13.03.2019, 20:00

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So, das war es mit dem bestellten Werbeblock. Aber irgendwie muss man die Kolumne schließlich refinanzieren, da kann man bei Inhalten nicht so wählerisch sein. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, das Motto „Alle Russen sind noch da“ kann man aktuell tatsächlich im Europapokal noch aus vollen Kehlen (und Kehlen sind in Russland bekanntlich meistens voll) schmettern, nachdem Torpedo Moskau und Amkar Perm die Qualifikation in der Europa League überstanden haben. Und eigentlich sind ja sogar noch mehr Russen da als sonst, da nun auch Zenit Sankt Petersburg mit osim einen neuen Coach vorweisen kann, den wir an dieser Stelle freudig begrüßen. In dieser Saison nimmt die Liga also trotz des prominenten Abgangs in Krasnodar eine unerwartet positive Entwicklung. Wer hätte das gedacht? Schauen wir aber nun weiter auf den Europapokal.

In der Play-Off-Runde geht es nun für die beiden erfolgreichen Mannschaften weiter, die zudem Unterstützung von FK Chimki und Rubin Kasan erhalten haben. Gehen wir chronologisch vor, da alle Teams vor dem alles entscheidenden ZAT stehen. In Gruppe 2 kämpft das Team von cerafino wacker um einen der ersten sechs Ränge, der ein Weiterkommen in der Neunergruppe bedeutet. Der Verein aus Tatarstan hat bis dato gut mit den Kräften hausgehalten und konnte zwei Erfolge in der Heimat verbuchen. Prognose: Rubin Kasan wird angesichts des üppigen Rest-TK den Sprung in die Hauptrunde schaffen. Für FK Chimki sieht es in Gruppe 3 ebenfalls vielversprechend aus, da der Verein von Toto bereits neun Punkte aus vier Spielen einfahren konnte. Mit durchaus gut möglichen Siegen gegen Livingston und/oder den Hamburger SV sollte das Klassenziel erreicht werden können. Torpedo Moskau kämpft in Gruppe 4 dagegen nach drei Pleiten gegen das Aus, welches nur durch ein mittelschweres Wunder noch zu verhindern sein dürfte. Aber ist es nicht bei unserem Sportfreund Strickus so, dass in aussichtslosen Situationen manchmal außergewöhnliche Leistungen abgerufen werden? Eine solche wäre in jedem Fall am kommenden Dienstag dringend geboten. Last but not least finden wir in Gruppe 6 Amkar Perm mit beachtlichen zehn Punkten vor. Die Ausgangsposition ist somit exzellent, leider reisen aber noch ziemlich starke Teams zum Club von Netsrac. Wie gut, dass zumindest ein Erholungsurlaub in der Türkei auf dem Programm steht. Auch hier darf man daher von einem Weiterkommen des routinierten Übungsleiters ausgehen. 

Aber nicht nur der Cup der Verlierer beginnt in die heiße Phase zu kommen, auch in der beliebten Champions League ist die Qualifikation in vollem Gange. Während man sich bei FK Krasnodar noch am Pool sonnen kann, muss Andi von Hideta mit ZSKA Moskau schon munter Handtücher auf die Liegen legen. Dies ist bis jetzt ganz gut gelingen, stehen nach vier Partien und zwei Siegen gegen die Türken von Gaziantepspor doch schon stolze neun Punkte auf der Habenseite. Dadurch ist ein Weiterkommen von ZSKA in jedem Fall garantiert, allerdings kann man die Qualifikation für die nächste Runde der Champions League noch nicht sicher vermelden. Im Wettstreit mit den Polen von Pogon Stettin und mit Borussia Dortmund sieht es aber gar nicht schlecht aus. Dennoch wird man erst nächste Woche Klarheit darüber haben, wo die Reise für den Armeeclub weitergeht.

Kommen wir nun aber zum spannenden Ligabetrieb, wo sich McLover anschickt, in Krasnodar die Trainerlegende Fuchur fast in Vergessenheit geraten zu lassen. Allerdings muss der Spitzenreiter in dieser Woche einen herben Rückschlag erleiden, der aber nur mit einem minimalen Verlust an Kraftreserven einhergeht. Am ärgerlichsten für den Coach aus Luxemburg sicherlich die knappe und vermeidbare Niederlage in Rostow, während das 1:5 daheim gegen ZSKA unter der Rubrik „taktisch nicht so unclever“ zu verbuchen ist. Dies gilt vor allen Dingen auch deshalb, weil Spartak einen ähnlich erfolglosen ZAT verdauen muss und somit nicht von der temporären Schwäche des bisherigen Spitzenreiters profitieren kann. Die Mannschaft der Stunde war dagegen an diesem Spieltag FK Chimki, wo Toto einen perfekten Spielzug abliefert und sich an den Gipfel der Tabelle katapultiert. Dennoch mag man schon jetzt die Euphorie dämpfen, indem man einen Blick auf das üppige Rest-TK von FK Krasnodar wirft, die weiterhin Favorit auf den Meistertitel bleiben. Dahinter gelingen Rubin Kasan, Rostow (die Autokorrektur bietet übrigens immer „Rohstoff“ an) und Zenit zwei Siege, so dass man ein Stück näher an das Vorderfeld heranrücken kann. Böigen Gegenwind muss Amkar Perm aushalten, die in drei Partien acht Gegentore bekommen und nur zwei Remis erringen können. Ähnlich bitter fällt die Bilanz bei Ural Jeraterinburg aus, denen aber immerhin ein 3:0-Überraschungssieg gegen FK Krasnodar gelingt. Am Tabellenende bringt sich Andi von Hideta mit ZSKA etwas aus der Schusslinie und fährt sechs Punkte ein. Der Erfolgscoach scheint endlich wieder in die Spur zu finden. Etwas ernüchternd dagegen das Resultat von Torpedo, wo Strickus an diesem ZAT einmal mehr viel versucht, aber doch nur wenig erreicht. Wenigstens ein 2:1-Sieg gegen Ural gelingt, der vielleicht am Saisonende eminent wichtig gewesen sein könnte. Dennoch wünscht man dem Coach von Torpedo doch etwas mehr taktische Flexibilität. Hier und da mal eine Heim-5 kann schließlich Wunder wirken und die Gästetrainer zu etwas mehr Vorsicht verleiten. 

Zum guten Schluss noch der präzise Blick auf den fabelhaften Kubok Rossii der langsam Konturen bekommt. In der Gruppe A weisen Torpedo, Amkar Perm und FK Chimki vor dem Doppelspieltag die aussichtsreichsten Positionen auf. Nach dem ZAT ist man allerdings nicht viel schlauer, einzig der wichtige 4:3-Auswärtssieg von FK Chimki bei Torpedo könnte für das Team von Toto die Segel auf Kurs Halbfinale gesetzt haben. Aber überraschend gibt sich Zenit keineswegs geschlagen, der neue Trainer osim bringt seinen Club zurück auf die Erfolgsspur und meldet seine Kandidatur für das Semifinale ebenfalls an. In Perm wird man sich dagegen nicht sicher sein, ob das 4:4 daheim gegen Zenit ein gutes oder letztlich eher ein schlechtes Resultat gewesen ist. Aussichtslos scheint die Lage dagegen bei FK Rostow, denen wohl auch der klare Heimsieg gegen FK Chimki nichts nützen wird. In Gruppe B rücken die Spezialisten von Rubin Kasan an die Spitze der Tabelle, ohne sich über Gebühr zu verausgaben. Ohne Punkte endet dagegen der Pokal-ZAT für FK Krasnodar, die eine fiese (aber eben auch extrem sparsame) Woche beschließen. Auf das richtige Pferd setzt bei seinen beiden Heimspielen redlion, der beim 3:1 gegen den Club von McLover gut punktet und beim 1:7-Debakel gegen ZSKA keine Ressourcen verschwendet. Ural und ZSKA können jeweils ihren allerersten Sieg in der Gruppenphase verbuchen, der beiden Vereinen in der Endabrechnung aber wohl nicht helfen wird. Im wunderbaren Kubok Rossii ist in der nächsten Woche übrigens erneut spielfrei, es geht hier erst in 14 Tagen mit dem vierten Pokal-ZAT wieder weiter.

Götterdämmerung bei ZSKA?

Dimitry Utschkov für Russland am 23.02.2019, 14:30

Was ist nur los bei ZSKA Moskau? Noch vor der Saison hätte Ligaleiter Dimitry Utschkov eine Europalette weißrussischen Gerstensaft darauf gewettet, dass Startrainer Andi von Hideta in der Liga und im Pokal zu den heißesten aller Favoriten zu zählen ist. Angeblich hat er sogar bei Tipico sein rostiges altes Damenrad als Pfand hinterlegt, da ihm eine Meisterwette auf den Armeeclub als todsicherer Tipp erschien. Nur drei Wochen später macht sich große Ernüchterung rund um ZSKA breit. Brennt etwa in der Lubjanka schon das Licht und muss sich der Coach intensiven Verhören des Präsidiums unterziehen? Ungewohnte Konzentrationsschwächen in der Liga kulminierten in einer rätselhaften 0:1-Niederlage daheim gegen FK Rostow. Und auch im Pokal ist der Start doch ziemlich verkorkst, so dass man hier zunächst einmal kleinere Brötchen backen muss. Aber wenn es einen Übungsleiter gibt, der den Karren mit sicherer Hand wieder aus dem Dreck ziehen kann, dann ist es sicher Andi von Hideta. Schließlich hatte er einst den Verein in einer aussichtslosen Situation übernommen und dann doch noch sicher zum Klassenerhalt geführt.

Während also in Moskau die Stimmung einerseits ziemlich mies ist, jubelt man an anderer Stelle und reibt sich verwundert die Augen. Neutrainer redlion grüßt mit Spartak weiterhin vom Gipfel der Tabelle. Allerdings hat der alte und neue Spitzenreiter die mit Abstand geringsten Kraftreserven, so dass ein cleveres Management der TK-Ressourcen gefragt ist, wenn man ein gewichtiges Wort bei der Vergabe der internationalen Plätze mitreden möchte. Mit Respektabstand von sechs Punkten folgt jenes FK Krasnodar, das vor einer Woche noch das Tabellenende geziert hat und sich nun mit einem perfekten ZAT auf den zweiten Rang katapultieren konnte. Eine eindrucksvolle Leistung von McLover, dessen detailgenaue Spielberichte biblische Umfänge angenommen haben. Zufrieden dürfte man auch bei Zenit Sankt Petersburg sein, wo man punktgleich mit Amkar Perm den dritten Platz belegt. Im Mittelfeld tummeln sich dahinter mit FK Chimki, Torpedo Moskau und Rubin Kasan drei Vereine, bei denen nach oben noch einiges möglich scheint. Die Teams von Toto, Strickus und cerafino können allesamt noch auf üppige TK-Ressourcen zurückgreifen und in den kommenden Wochen die vorderen Mannschaften attackieren. Hinter den beiden trainerlosen Clubs FK Rostow und Ural Jekaterinburg dümpelt das schon erwähnte fehlgestartete ZSKA. Der Tabellenletzte kann bis dato nur enttäuschende sieben Punkte aus neun Partien aufweisen. Dafür ist Andi von Hideta aber Befehlshaber über das größte Heer an TK, so dass sich die Konkurrenz warm anziehen darf.

Im fabelhaften Kubok Rossii konnten in der vermeintlich etwas schwächeren Gruppe A FK Chimki, Zenit Sankt Petersburg und Amkar Perm sichere Heimsiege erringen, womit sich Netsrac und Toto in eine gute Ausgangssituation bringen. Bei Torpedo dürften die Mienen nach dem bittersüßen 3:3 bei FK Rostow eher entgeistert sein. Bringt dieser Punktverlust für Strickus bereits einen wichtigen Nachteil im Kampf um ein Halbfinalticket? In Gruppe B spiegelte der erste Pokal-ZAT ein bisschen die Lage in der Premjer-Liga wider. Spartak mit einem Raketenstart und einem starken 4:1-Erfolg bei ZSKA, der auch hier den Armeeclub gleich von Anfang an ins Hintertreffen wirft. FK Krasnodar und Rubin Kasan konnten dagegen billige Heimsiege verbuchen und somit Kräfte für die nächsten Wochen sparen. Und Ural Jekaterinburg hatte nur ein Auswärtsmatch, bei welchem man äußerste Zurückhaltung walten ließ. Achtung: An diesem ZAT ist erneut auch Pokalspieltag, daher bitte das Setzen für den grandiosen Kubok Rossii nicht vergessen!

Kubok Rossii sucht das Glück

Dimitry Utschkov für Russland am 16.02.2019, 15:50

Während in der Liga der Winterschlaf schon Anfang Februar beendet wurde, steht nun auch der zweite prestigeträchtige Wettbewerb vor seinem Beginn. Am Mittwoch geht es also nicht nur in der Premjer-Liga um wertvolle Punkte, auch der Kubok Rossii startet planmäßig. Dabei wirkt es fast schon ein bisschen verwunderlich, dass der Pokal nicht mittlerweile als Rubin-Kasan-Pokal tituliert wird. An dieser Stelle sei nochmals daran erinnert, dass dem Club aus Tatarstan unter Leitung von Trainer cerafino dreimal in Folge der Gewinn der Trophäe gelungen ist. Aber die Rivalen werden sicherlich schon die Messer gewetzt haben, damit diese bemerkenswerte Serie ein Ende nimmt.

In der Liga gilt es zunächst einmal festzuhalten, dass die Zeitung eine unerwartete und erfreuliche Blüte erlebt. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst der beiden Neuzugänge McLover und redlion, die ausgiebig Interna aus ihren jeweiligen Vereinsleben in die Öffentlichkeit tragen. Unter sportlichen Gesichtspunkten ist allerdings redlion der deutlich bessere Start gelungen, so dass Spartak nach dem zweiten ZAT fröhlich von der Tabellenspitze grüßt. Hatte der erste Spieltag noch befürchten lassen, dass der Aufsteiger mit seinem TK schon zur Saisonmitte in den roten Drehzahlbereich geraten würde, so zeigte der folgende ZAT ein ziemlich cleveres taktisches Verständnis auf, ohne die begrenzten TK-Ressourcen des Vereins überzustrapazieren. Auf dem zweiten Platz rangiert mit Zenit Sankt Petersburg ein trainerloses Team. Vermutlich hat irgendein Hacker im Auftrag von Edelfan Wladimir Putin den Zufallsgenerator in einer Weise manipuliert, die die Mannschaft aus Leningrad zu einem Geheimfavoriten auf den Titel macht. Dahinter darf man sich in Perm über einen gelungenen (aber nicht ganz perfekten) Start in die neue Spielzeit freuen. Wird sich Ikone Netsrac einmal mehr zu einem der Anwärter auf die russische Meisterschaft mausern? Ordentlich verlief der Saisonstart bei Ural Jekaterinburg und Rubin Kasan, die beide nach sechs Spieltagen eine ausgeglichene Bilanz vorweisen können. Nicht ganz zufrieden sein dürften Andi von Hideta und Toto, die mit ihren Teams (ZSKA Moskau und FK Chimki) bis dato erst jeweils sieben Zähler auf ihrem Konto verbuchen durften. Aber für beide gilt natürlich die Weisheit, dass eine Saison sich üblicherweise erst auf der Zielgeraden entscheidet. Insofern ist für beide selbstverständlich noch gar nichts verloren. Dies gilt natürlich ebenso für die Vereine auf den letzten drei Rängen, die je sechs Punkte erringen konnten. Während aus Rostow keine sportlichen Zielsetzungen bekannt sind, dürfte man im Lager von Torpedo enttäuscht sein. Trotzdem dürfen sich Sympathisanten von Strickus gerne an die letzte Spielzeit zurückerinnern, wo man am Ende sich mittels eines finalen Endspurts sogar noch für den Europapokal qualifizieren konnte. Ein ungewohntes Bild zeigt sich dagegen am Tabellenende, wo Übungsleiter McLover in Krasnodar mit den Unwägbarkeiten der Post-Fuchur-Ära zu kämpfen hat. Dennoch darf man auch hier daran erinnern, dass der Trainer bei seiner vorherigen Station in Polen ebenfalls zu Beginn einige Rückschläge hinnehmen musste und nun aber als Meister und Pokalsieger in die russische Premjer-Liga gewechselt ist. Insofern sollten sich alle Vereine der unteren Tabellenhälfte noch keine größeren Sorgen machen.

Noch nicht viel zu berichten gibt es aus der Qualifikation zur Europa League, in der es für Torpedo und für Amkar Perm bereits um das Erreichen der nächsten Runde geht. Allerdings haben beide Mannschaften erst zwei Spiele absolviert und konnten dabei ihre Heimspiele gewinnen, während in der Fremde leider nichts zu holen war. Insofern weisen beide Teams aktuell eine recht brauchbare Ausgangssituation auf, die aber noch keine sicheren Prognosen zulässt. Die Ligaleitung drückt den russischen Vertretern in den internationalen Wettbewerben vor dem Hintergrund des Siechtums in der europäischen Fünfjahreswertung in jedem Fall kräftig den Daumen.

Im Jahr 1 nach Fuchur

Dimitry Utschkov für Russland am 21.01.2019, 08:30

Tja, nun ist er also Geschichte in der russischen Premjer-Liga. Aber wer hätte das gedacht, dass Trainerlegende Fuchur in seiner (vorerst) letzten Saison am Ende noch den Titel nach Krasnodar holt? Ein fabelhafter Abschluss also für den Coach aus Südrussland, gleichzeitig aber auch eine ziemliche Zäsur für die Liga, die durch eine hohe Zahl an trainerlosen Vereinen momentan doch ein wenig gebeutelt ist. Aber entgegen böser Unkenrufe haben sich in der Spielpause dann doch einige erfreuliche Neuigkeiten ergeben, so dass man dem Patienten Premjer-Liga für die aktuelle Saison zumindest eine stabile Atmung bescheinigen kann.

Denn in Krasnodar sind mittlerweile die Tränen getrocknet, und ein namhafter Nachfolger für den großen Fuchur wurde schnell gefunden. Mit der Empfehlung einer polnischen Meisterschaft und eines Pokalsieges wechselt McLover von Jagiellonia Bialystok zum amtierenden Champion. Ein gleich in doppelter Hinsicht positives Ereignis, denn mit dem Meistercoach aus der starken Liga Polens darf man sich in Krasnodar über einen Neutrainer mit Europapokalerfahrung freuen. Das war sicherlich ein wichtiges Einstellungskriterium, ist das Team aus Südrussland doch direkt für die Gruppenphase der Champions League gesetzt. Ebenfalls in der Königsklasse treten Trainerfuchs Andi von Hideta und ZSKA Moskau an, die in dieser Saison sicherlich wieder zu den Favoriten in der Liga zu zählen sind. In der Europa League sind in den Play-Offs mit Moskaus Vorstadtverein FK Chimki (Toto) und Rubin Kasan (cerafino) wieder zwei der üblichen Verdächtigen mit von der Partie. Einen etwas früheren Einstieg in den zweiten europäischen Wettbewerb werden einmal mehr Netsrac mit Amkar Perm und Strickus mit Torpedo Moskau leisten müssen. Bei Torpedo ist die erneute Europapokalqualifikation einem starken Endspurt zu verdanken, mit dem man sich an Zenit Sankt Petersburg noch vorbeischieben konnte. Apropos Leningrad: Leider startet der Club aus der zweitgrößten Stadt Russlands ebenso wie FK Rostow und Ural Jekaterinburg ohne größere Unterstützung von der Trainerbank in die neue Saison. Im Gegensatz dazu kann Zweitligameister und Aufsteiger Spartak Moskau einen neuen Übungsleiter präsentieren. Redlion wird versuchen, die Geschicke des Vereins erfolgreich zu lenken und den Verein wieder in der Liga zu etablieren.

Somit kann es also losgehen, Startschuss für die Liga ist Mittwoch, der 6. Februar. Mal schauen, wer in der neuen Saison das Rennen machen wird. Im Jahr 2018 sind bekanntermaßen alle sechs Titel nach Krasnodar (zwei) und nach Kasan (vier) gegangen. Die Ligaleitung ist sehr gespannt, ob in 2019 ein breiteres Spektrum an Titelträgern vorzufinden sein wird. Ebenfalls bereits online ist die Vorrunde des fabelhaften Kubok Rossii. Beginn des Pokalwettbewerbs ist traditionell am 3. ZAT, somit können die Trainer hier bis zum 20. Februar über adäquate Spielzüge sinnieren. Anbei zur Orientierung noch einmal die Regeln für den russischen Pokal. Nun aber wünscht die Ligaleitung allen Mitspielern eine gute und spannende Saison. Möge Euch das Schicksal gewogen sein.

Der Kubok Rossii (Modus & Regeln):
Gespielt wird eine Vorrunde mit zwei Fünfergruppen, von denen jeweils zwei Mannschaften am Ende der Gruppenphase das Halbfinale erreichen. Gestartet wird mit einem Start-TK von 16, das die Übungsleiter noch durch akkurate Zeitungsartikel in gewohnter Manier aufstocken können. Die Gruppenvorrunde erstreckt sich über 5 ZAT, wobei insgesamt 8 Spiele absolviert werden. Dabei hat natürlich logischerweise in einer Fünfergruppe jeder Club an jeweils zwei Spieltagen spielfrei. Es gilt durchgehend die Pokalregel, dass Heimtore 0,8 TK und Auswärtstreffer 1 TK kosten.

Für Halbfinale und Finale werden die Teilnehmer mit einem neuen Start-TK von 6 ausgestattet. Aus der Vorrunde kann zudem ein maximales Rest-TK von 1 mitgenommen werden. Außerdem erhalten die beiden Gruppensieger ein Bonus-TK in Höhe von 0,5. Das Halbfinale wird in Form von Hin- und Rückspiel ausgetragen, wobei der Sieger von Gruppe A auf den Zweiten der Gruppe B trifft. Dementsprechend duelliert sich der Sieger der Gruppe B mit dem Gruppenzweiten aus A, um die beiden Finalteilnehmer zu ermitteln. Das Endspiel findet auf neutralem Platz statt, wie gewohnt kostet dort ein Treffer ein TK von 1. Und dann sollte der neue Pokalsieger feststehen.